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Kinderarmut in Österreich

In Österreich leben 101 000 (hundertundeintausend!) Kinder und Jugendliche, die unter Armut leiden.* Das sind 5,6 % aller Kinder und Jugendlichen. Wenn du in eine Schule mit 4 Schulklassen und 100 Schulkindern gehst, dann sind 4 deiner SchulkollegInnen von Armut betroffen.
In vielen Fällen haben die Eltern keine Arbeit, manche sind ZuwandererInnen und kommen aus anderen Ländern nach Österreich, manche sind alleinerziehend oder haben Jobs, bei denen sie sehr wenig verdienen. Oft sind die Eltern getrennt oder geschieden. Auch Familien mit vielen Kindern sind betroffen,  denn die brauchen natürlich auch mehr Geld als Familien mit einem Kind. Jedes Kind braucht Schulsachen, Kleidung, Spiele, Bücher und viele Geschwister brauchen auch mehr Platz, also eine größere Wohnung.

Als arm gelten in Österreich Menschen, die weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens verdienen. (Wenn du alles, was ÖsterreicherInnen verdienen zusammenrechnest und dann durch die Anzahl aller verdienenden ÖsterreicherInnen dividierst, dann bekommst du das Durchschnittseinkommen als Ergebnis.)
Das sind in Österreich für eine Person ungefähr 900€, für eine Familie mit zwei Erwachsenen und einem Kind rund 1600€.** Davon muss die Wohnung gezahlt, eingerichtet und geheizt werden. Reparaturen bezahlt, Essen und Kleidung gekauft, Schulsachen besorgt, vielleicht das Auto gezahlt und vieles, was man noch zum Leben braucht.


* aktuelle Daten Statistik Austria 2008;
** laut Ergebnissen der siebten Armutskonferenz 2008

Es geht nicht nur um Geld

Kinder, die unter Gewalt leiden gelten ebenso als arm. Auch wenn Eltern oder die nächsten Personen zu wenig Zeit für ihre Kinder aufbringen, werden diese Kinder als arm bezeichnet. Man sagt, sie leiden unter „Zeitarmut“. Kinder brauchen viel mehr als nur Geld.

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gedruckt am: Mittwoch, 31. Mai 2023