Ist die Wirtschaft überall auf der Welt gleich? Warum ist die Arbeit in manchen Ländern billiger?
Die Wirtschaften unterschiedlicher Länder unterscheiden sich mal mehr und mal weniger. Das liegt daran, dass die Gesellschaften sich (über die PolitikerInnen) jeweils unterschiedliche Regeln für wirtschaftliches Handeln setzen. Die Regierungen bemühen sich auch nicht alle in gleicher Weise um kranke, ältere oder arme Menschen.
In unserer Wirtschaft ist es selbstverständlich, dass jede und jeder für sich selbst plant, wie viel sie oder er arbeiten möchte, welche Arbeit sie oder er annimmt, welche Güter sie oder er produziert usw. Allerdings muss jede und jeder dann auch selbst versuchen, diese Pläne auf den Märkten umzusetzen. Man nennt das Marktwirtschaft. Bei uns wird auch viel Wert darauf gelegt, dass wir ein gutes Sozialsystem haben, das uns hilft wenn wir krank, arbeitslos, alt oder arm sind. Das ist dann eine „soziale Marktwirtschaft“.
In manchen Ländern versucht die Regierung viel stärker für alle BürgerInnen zu planen, was gebraucht wird und was hergestellt wird. Das heißt Planwirtschaft. Wichtige Güter, z.B. ganze Fabriken, gehören dann allen gemeinsam.
Verschiedene Länder sind ganz unterschiedlich mit Bodenschätzen, technischem Wissen und auch arbeitsfähigen Menschen ausgestattet. Es gibt Länder, wo das Angebot an Arbeit sehr reichlich ist, weil die Bevölkerung sehr groß und jung ist. Dort konkurrieren Menschen, die Arbeit suchen, am Arbeitsmarkt. Sie unterbieten einander dann bei ihren Lohnforderungen. Das kann ein erster Grund dafür sein, warum die Arbeit dort vergleichsweise billig ist. Ein zweiter Grund ist der, dass die Arbeitszeit von Menschen, die gut ausgebildet sind, teurer ist, als von Menschen ohne besondere Fähigkeiten. Manche Länder verfügen über sehr viel schlecht ausgebildete ArbeitnehmerInnen, die entsprechend wenig verdienen.
Ob eine Stunde Arbeit teuer oder billig ist, hängt auch davon ab, ob die Politik Steuern auf Arbeit einhebt, mit denen dann z.B. Sozialleistungen bezahlt werden können. In Österreich müssen Unternehmen für ihre Beschäftigten Beiträge für die Unfall- und Krankenversicherung abführen. Das macht für sie die Arbeit teurer.