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Wer arbeitet wo im Parlament?

EDV

Das ist Björn Weber. Herr Weber arbeitet seit 2003 in der EDV-Abteilung des Parlaments. Er hat sich auf ein Inserat in einer Jobbörse beim Parlament beworben. Nach einem dreistufigen Auswahlverfahren wurde entschieden, dass er für die Stelle am besten geeignet ist.
Was die Aufgaben der EDV-Abteilung sind, wie viele Computer es im Parlament gibt, was ein Server ist und macht, das
und noch vieles mehr weiß Herr Weber ganz genau.

Was macht die EDV-Abteilung?

Die EDV-Abteilung stellt den BenutzerInnen der Parlamentsdirektion verschiedene Services zur Verfügung. Das kann sein, dass sie ihre E-Mails abrufen, ihre  Daten speichern und weiterleiten können, dass sie verteilt werden. Das schafft auch die Infrastruktur, dass Daten in Datenbanken gespeichert werden können, aus denen dann sehr viele Applikationen sozusagen gefüttert werden und auch die Parlamentshomepage, das Parlamentsportal unter www.parlament.gv.at . Wenn man diese Internetseite aufruft, sind im Hintergrund auch Datenbanken, aus denen diese Daten eigentlich stammen.

Was passiert, wenn etwas nicht funktioniert?

Wenn jemand ein Problem oder eine Frage hat oder etwas nicht funktioniert, dann gibt es bei uns einen EDV-Helpdesk,  wo angerufen werden kann, und ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin kümmert sich sofort um die Anliegen oder um das Problem der BenutzerInnen. Es wird versucht, das Problem entweder am Telefon so schnell wie möglich zu lösen oder es kommt auch ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin vorbei und löst das Problem vor Ort.

Wie sind sie zum Parlament gekommen?

Ich habe eigentlich einfach eine Stellenanzeige auf einer Online-Jobbörse gesehen und mich dann darauf einfach beworben. 

Was würde passieren, wenn es die EDV Abteilung im Parlament nicht gäbe?

Es ist schon so, dass sich alle Beteiligten, alle BenutzerInnen im Parlament an die komfortablen und schnellen Kommunikationsmöglichkeiten gewöhnt haben und das besonders über das Internet. Und wenn es keine EDV mehr bei uns gäbe, würde halt sehr vieles viel langsamer funktionieren, zwar nicht so wie in der Steinzeit, aber doch zumindest so wie vor zwanzig Jahren.

Wie viel Speicherplatz steht dem Parlament zur Verfügung?

Im Parlament werden natürlich sehr viele Dokumente für sehr lange Zeit aufbewahrt, z.B. Gesetzesbeschlüsse. Die ältesten Dokumente, die man auf unserer Parlamentshomepage findet, stammen schon aus dem Jahre 1918. Also die sind schon sehr, sehr alt.
Gab es damals schon Computer im Parlament?
Nein, aber es ist so, dass man auch im Nachhinein sozusagen Informationen über Mandatare zu dieser Zeit nach erfasst hat. Das sind zum Beispiel Kurzbiographien, also der Werdegang eines Parlamentariers, der da beschrieben wird. Und im Laufe der Jahrzehnte kommt natürlich eine sehr große Menge an Daten zusammen, und derzeit benötigt das Parlament ca. vierzig Terabyte an Speicherplatz, das sind 40 000 (vierzigtausend!) Gigabyte oder 40 000 000 (vierzig Millionen!) MB, also das ist schon sehr, sehr viel. 400mal (vierhundert Mal!) so viel, wie auf einem herkömmlichen Standard-PC.

Wie viele E-Mails erreichen das Parlament täglich?

Im Schnitt werden jeden Tag wahrscheinlich so 20 000 (zwanzigtausend!) E-Mails ans Parlament geschickt. Die E-Mails gehen dann entweder halt an Abgeordnete, Bundesräte oder andere MitarbeiterInnen des Hauses.

Wie viele Computer gibt es im Parlament?

Im Parlament gibt es circa 1000 (tausend!) Computer, der Hauptteil davon sind natürlich normale Standard-PCs, ein großer Teil sind aber auch Notebooks, die unsere MandatarInnen verwenden, und wir haben auch so ca. 50 Server im Parlament.

Was macht ein Server?

Man braucht eben starke und leistungsfähige Computer, auch Server genannt, mit denen man eine große Anzahl verschiedener PCs gemeinsam nutzen kann. Dieser Server kann verschiedene Aufgaben haben, wie z.B. E-Mails, die hereinkommen, zu verteilen. Wir haben früher gesprochen von den 20 000 (zwanzigtausend) E-Mails, die hereinkommen. Die müssen natürlich verteilt werden und da reicht ein normaler Standard-PC einfach nicht mehr aus.

Wie lang wäre die Kabelschlange, wenn man alle Netzwerkkabel im Parlament aneinander reihen würde?

Das ist natürlich eine sehr schwere Frage, aber im Parlamentsnetzwerk werden ganz unterschiedliche Netzwerkkabel verwendet. Würde man alle Netzwerkkabel aneinander reihen, würde die Schlange  wahrscheinlich mehrere 100 Kilometer lang sein, also wahrscheinlich von Wien bis nach Innsbruck reichen. (Das sind ungefähr 450 Kilometer, also 450 000 Meter!)

Was bedeutet "Datensicherheit"?

Datensicherheit spielt eine sehr große Rolle im Parlament. Einfach gesagt, bedeutet Datensicherheit, dass Daten, also E-Mails, Dokumente und ähnliches nur von jenen Personen gelesen werden können, für die diese Daten auch bestimmt sind.
Im Parlament sind natürlich viele vertrauliche Daten gespeichert und deswegen ist die Datensicherheit schon schon sehr wichtig. Vom Internet her wird das Parlamentsnetzwerk natürlich von Firewalls geschützt, die vor Datendieben schützen sollen. Es sind aber natürlich auch die Daten, die auf den PCs gespeichert sind, wie z. B. auf den Notebooks der Abgeordneten oder der Bundesräte, verschlüsselt, das heißt, wenn jemand ein Notebook stehlen würde, dann könnte er mit den Daten nichts anfangen, weil er sie nicht lesen kann.

Sind "verschlüsselte Daten" wie eine Geheimschrift?

Genauso kann man sich das vorstellen, ja. Eine Geheimschrift, die quasi nicht entschlüsselbar ist.

Wozu wird die EDV an Sitzungstagen im Parlament gebraucht?

Die MandatarInnen sprechen im Parlament und haben dafür eine gewisse Zeit zur Verfügung, die sie sprechen dürfen.  Es gibt gewisse Gesetze, die genau festlegen oder es wird auch vorher vereinbart auch, wie lange jemand sprechen darf zu einem gewissen Tagungsordnungspunkt, zu einem gewissen Thema. Das wird mit einer Software administriert, wo genau mitgezeichnet wird, wie lange jemand zu einem bestimmten Thema sprechen darf und auch spricht. Und wenn dieses System ausfällt, dann muss man natürlich händisch zählen, und das ist etwas komplizierter.

Wird das Lämpchen, das bei Sitzungen am Rednerpult leuchtet, über Computer gesteuert?

Die Lampe nicht, aber im Hintergrund gibt es Systeme. Man kann übrigens auch im Internet eine solche Nationalratssitzung live mitverfolgen. Man sieht dann auch sofort, wer gerade spricht, also live, wer spricht gerade zu welchem Thema, wie lange spricht er oder sie oder wie lange gesprochen wurde. Man kann auch sogar ein Video, ein Live-Webstream in Internet mitverfolgen.

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gedruckt am: Samstag, 27. April 2024