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Abgeordnete
Politische Entscheidungen können in einem
Staat nicht von allen Leuten gemeinsam gefällt werden. Daher wählen die StaatsbürgerInnen
Parteien, die bestimmte Personen als KandidatInnen aufgestellt haben. Je mehr Stimmen eine Partei erhält, desto mehr Mitglieder dieser Partei können als
Abgeordnete ins
Parlament, oder genauer gesagt in den
Nationalrat, kommen, um dort die Interessen ihrer WählerInnen zu vertreten.
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Abstimmung
An einem Sitzungstag des National- oder Bundesrats müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Bei der Stimmabgabe erfolgt die
Abstimmung durch Aufstehen von den Sitzen (im
Nationalrat) oder durch Heben der Hand (im
Bundesrat). Stimmenthaltung gibt es im österreichischen
Parlament nicht - wer nicht abstimmen möchte, muss daher vor der
Abstimmung den
Plenarsaal verlassen.
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Achsenmächte
Im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945) waren Deutschland, Italien und Japan Bündnispartner, man bezeichnet diese drei Länder als „Achsenmächte“.
Bereits 1936 hatten Deutschland unter Adolf Hitler und Italien unter Benito Mussolini ein Abkommen geschlossen, in dem die beiden Staaten vereinbarten, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen: Es entstand die „Achse Berlin-Rom“. (Auch hier sprach man bereits von den Achsenmächten Deutschland und Italien.). Nachdem die Alliierten 1943 bis nach Rom vorrückten, kapitulierte Italien. Nach dem Sturz des italienischen Diktators Mussolini wechselte Italien auf die Seite der Alliierten und erklärte Deutschland den Krieg.
Im Verlauf des Krieges hatten sich weitere zwölf Staaten den Achsenmächten angeschlossen.
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Agenda 2030
Agenda kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „was getan werden muss“.
Die
Agenda 2030 wurde bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September 2015 beschlossen und baut auf den Millenniums-Entwicklungszielen (MDGs) auf. Den Kern der Agenda bilden 17 globale Nachhaltigkeitsziele (
Sustainable Development Goals, SDGs) mit insgesamt 169 Unterzielen.
Alle 193 Mitgliedstaaten der
UNO verpflichten sich, Armut und Hunger zu beenden, mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten nachhaltig umzugehen, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und sich für eine friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaft einzusetzen. Die Ziele sollen bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden.
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Agrarpolitik
In der
Agrarpolitik nehmen der
Staat, die
EU und verschiedene Verbände Einfluss auf Entwicklungen im Bereich der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei. Dazu zählt die Unterstützung für Personen, die in der Landwirtschaft arbeiten und die Förderung von benachteiligten Gebieten (z.B. Bergbauern). Außerdem geht es darum, die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte sicherzustellen und dafür zu sorgen, dass die Hersteller ihre Produkte zu einem fairen Preis verkaufen können. Heute wird ein großer Teil der
Agrarpolitik in der
EU geregelt.
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Alliierte
Das Wort „Alliierte“ bedeutet so viel wie „Verbündete“.
Im Zweiten Weltkrieg (1939 - 1945) kämpften die Alliierten gegen Deutschland und seine Bündnispartner („Achsenmächte“). Zu den Alliierten zählt man die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion. Diese vier Staaten waren am Ende des Zweiten Weltkrieges die Siegermächte, sie teilten Deutschland und Österreich in vier Besatzungszonen.
Im Verlauf des Krieges waren insgesamt 50 Staaten mit den Alliierten verbündet.
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AmateurIn
Ein/e
AmateurIn ist jemand, der eine bestimmte Sache wie zum Beispiel eine Sportart, nur aus Freude und Liebhaberei ausübt und keinen Beruf daraus macht.
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Amtssprache
Die
Amtssprache ist die offizielle Sprache eines Landes. Alle staatlichen Behörden kommunizieren in dieser Sprache, sie wird in öffentlichen Ämtern und vor
Gericht verwendet. In Ländern mit anerkannten Minderheiten gibt es oft mehrere Amtssprachen, die im gesamten Land oder nur in bestimmten Regionen oder Gemeinden gültig sind. In Österreich zählen in manchen Gemeinden neben Deutsch auch Kroatisch, Ungarisch und Slowenisch zu den Amtssprachen.
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Annexion
Gewaltsame und widerrechtliche Aneignung eines fremden (Staats)Gebiets
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Antijudaismus
Das Wort
Antijudaismus bezeichnet eine judenfeindliche Einstellung aus überwiegend religiösen Motiven.
Antijudaismus beruht sowohl auf religiösen als auch sozialen Vorurteilen. Meist wird damit die Gesamtheit antijüdischer Auffassungen im Christentum gemeint. Eine weitergehende Begriffsdefinition umfasst auch antike bzw. vorchristliche und islamische Judenfeindlichkeit.
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Antisemitismus
Der Begriff „Antisemitismus“ entstand vor mehr als hundert Jahren. Er bezeichnet die Feindschaft gegenüber jüdischen Menschen. Zu unterschiedlichen Zeiten gab es unterschiedliche Vorurteile gegenüber jüdischen Menschen. Jüdinnen und Juden wurden immer wieder als Ursache aller Probleme dargestellt und als Sündenböcke missbraucht.
- Religiöse Judenfeindschaft gründet auf dem Vorwurf, dass die Juden Jesus Christus ermordet hätten.
- Wirtschaftliche Judenfeindschaft unterstellt, dass Juden als Betrüger und Ausbeuter Geld ansammeln und damit die Welt beherrschen wollen.
- Rassistische Judenfeindschaft behauptet, dass jüdische Menschen minderwertiger sind als andere Menschen.
Heute wird das Wort „Antisemitismus“ für alle Formen von Judenfeindschaft verwendet.
Die jüdische Minderheit war in Europa meistens sozial und rechtlich schlechter gestellt als die Mehrheit der Bevölkerung. So wurden Jüdinnen und Juden zum Beispiel in bestimmte Stadtteile (Ghettos) verbannt oder durften bestimmte Berufe nicht ausüben und kein Land besitzen. Immer wieder wurden Juden (und andere Minderheiten)
Opfer brutaler Gewaltaktionen. Diese werden als Pogrome bezeichnet. Der Völkermord an Juden während der Zeit des
Nationalsozialismus wird als
Holocaust oder
Shoah bezeichnet. Insgesamt fielen dem
Holocaust über 6 Millionen Juden und Jüdinnen zum
Opfer, davon etwa 65.000 aus Österreich.
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Assimilation
Wenn sich eine (kleinere) Gruppe vollständig an eine andere (größere) Gruppe angleicht und dabei ihre Eigenheiten aufgibt, spricht man von
Assimilation. Dieses Angleichen kann freiwillig oder mit Zwang geschehen.
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Asyl
Das Wort
Asyl kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Zufluchtsort“ oder „Schutz“. Wenn Menschen in ihrem Heimatland verfolgt werden und fliehen müssen, haben sie das Recht auf Schutz. Sie können dann in einem anderen Land um
Asyl ansuchen. In einem Verfahren wird überprüft, ob ihnen
Asyl gewährt wird. Wird ein Mensch aufgrund seiner
Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer ethnischen oder sozialen Gruppe verfolgt, hat er in Österreich Anrecht auf
Asyl.
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AuslandsösterreicherInnen
So nennt man österreichische StaatsbürgerInnen, die länger oder dauerhaft in einem anderen Land leben. Rund 500.000 ÖsterreicherInnen leben derzeit im Ausland. Damit diese ihr
Wahlrecht bei
EU- und Österreich-Wahlen in Anspruch nehmen können, Sozialleistungen und weitere Informationen über ihr Heimatland erhalten, stehen ihnen die österreichischen Vertretungen zur Seite.
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Ausschuss
Hier bespricht eine kleine Gruppe von Abgeordneten zum
Nationalrat bzw. Mitgliedern des Bundesrats, die sich mit bestimmten Themen besonders gut auskennt, Gesetzesvorschläge, Berichte und Anträge, bevor sie im
Plenum beschlossen werden. Auch Fachleute können zu den Beratungen eingeladen werden. Es gibt Fachausschüsse für die verschiedensten Bereiche (z. B: Familienausschuss, Wirtschaftsausschuss, Unterrichtsausschuss). Besonders wichtig sind auch die für Angelegenheiten der Europäischen Union (
EU) zuständigen Ausschüsse.
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Autoritäres System
Das lateinische Wort „auctoritas“ bedeutet „Einfluss“, „Macht“. Das davon abgeleitete französische Wort „autoritaire“ bedeutet „befehlerisch“, „herrisch“. In einem autoritären System setzt die Regierung zur Erhaltung ihrer
Macht Gewalt ein und verfolgt politische GegnerInnen. Grund- und Freiheitsrechte werden eingeschränkt, so zum Beispiel das
Wahlrecht, die Meinungs- und
Pressefreiheit, das Vereins- und Versammlungsrecht.
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Beschluss
Er entsteht, wenn das
Plenum im
Nationalrat oder im
Bundesrat zu einer Entscheidung kommt. Meistens reicht für einen
Beschluss die Mehrheit der Stimmen, manchmal müssen aber zwei Drittel der Abgeordneten bzw. zwei Drittel der Mitglieder des Bundesrates zustimmen, um einen gültigen
Beschluss zu erzielen.
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Binnenmarkt
Auch „Gemeinsamer Markt“ genannt. Darunter versteht man ein abgegrenztes Wirtschaftsgebiet, wie zum Beispiel den
Binnenmarkt innerhalb der Europäischen Union. Innerhalb der
EU-Länder können Waren, Dienstleistungen, Personen und Geld frei verkehren.
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Biologische Landwirtschaft
Biologische Landwirtschaft unterscheidet sich von herkömmlicher Landwirtschaft, indem sie versucht, möglichst viel Rücksicht auf die Natur zu nehmen und deren Potenziale bestmöglich zu nutzen. Dazu zählen der Verzicht auf künstlichen Dünger und gentechnisch verändertes Saatgut, der Schutz und die Entlastung der Böden durch abwechselnde Fruchtfolge sowie die Wiederverwertung von Abfällen. Biologische Nahrungsmittel und Produkte sind europaweit durch ein Logo und eine Kontrollnummer gekennzeichnet.
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Blitzkrieg
Als „Blitzkrieg“ bezeichnet man eine Angriffs-Strategie, bei der ein großer Teil der Streitkräfte möglichst schnell vorrückt. Ziel dabei ist, den Gegner zu „überrumpeln“ und lang andauernde Kämpfe (Stellungskriege) zu vermeiden.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eroberte die deutsche Wehrmacht mithilfe der „Blitzkrieg“-Strategie mehrere Länder.
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Botschaft
Eine
Botschaft (auch Diplomatie genannt) ist die diplomatische Vertretung eines Landes in einem anderen
Staat. Der friedliche Dialog zwischen den Ländern steht dabei im Vordergrund. Viele Botschaften übernehmen auch konsularische Aufgaben, das heißt dort können sich österreichische BürgerInnen hinwenden, um Unterstützung bei rechtlichen und wirtschaftlichen Angelegenheiten oder bei schwierigen Situationen zu bekommen.
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Brexit
Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union wird auch „Brexit“ (für: BRitish EXIT) genannt. 2016 stimmte in einer
Volksabstimmung eine Mehrheit der britischen Bevölkerung (51,9 %) für einen Austritt aus der
EU. Am 29. März 2017 informierte die britische Regierung die
EU offiziell darüber, dass Großbritannien aus der
EU austreten werde. Die
EU-Verträge sehen vor, dass ein Mitgliedstaat spätestens zwei Jahre nach dieser offiziellen Bekanntgabe aus der Europäischen Union austreten muss. Nach langen Verhandlungen haben sich Großbritannien und die anderen
EU-Mitgliedstaaten auf ein Abkommen geeinigt, unter welchen Bedingungen das Land aus der
EU austritt. Am 9. Jänner 2020 stimmte das britische
Parlament dem Gesetz zum Austritt zu, am 29. Jänner 2020 erfolgte die Zustimmung des
EU-Parlaments zum
Brexit-Abkommen. Mit 31. Jänner 2020 trat Großbritannien aus der Europäischen Union aus.
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Budget
Als Budget wird der Haushaltsplan eines Staates bezeichnet. Im Budget sind alle Einnahmen und Ausgaben eines Landes berücksichtigt. Im Finanzministerium wird für jedes Jahr ein Budgetentwurf erstellt, der im
Parlament vorgestellt wird.
Man kann das Budget des Staates mit dem Taschengeld vergleichen, das du dir auch in einem gewissen Zeitraum aufteilen musst.
In Österreich wird statt Budget und Haushaltsplan auch von Finanzgebarung gesprochen.
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Bund
Die Bezeichnung für den
Staat als größte Verwaltungseinheit. Andere Verwaltungseinheiten sind zum Beispiel die Bundesländer oder die Gemeinden.
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Bundesgesetz
Vorschriften, die im ganzen Bundesgebiet gelten.
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Bundesgesetzblatt
Im „Bundesgesetzblatt für die
Republik Österreich" werden die von
Nationalrat und
Bundesrat beschlossenen
Gesetze veröffentlicht oder, wie es in der Fachsprache heißt, „kundgemacht". Über das Internet hat jeder Bürger bzw. jede BürgerIn Zugang zu den Gesetzestexten und kann nachlesen, welche Vorschriften in Österreich gelten.
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BundeskanzlerIn
Der Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin ist der oder die Vorsitzende der Regierung. Er oder sie wird meist von der stimmenstärksten Partei gestellt und trägt die Verantwortung für die Arbeit der
Bundesregierung. Zu den Aufgaben dieses Amtes gehört die Leitung der gesamten Bundesverwaltung, der Vorsitz im Ministerrat, die Leitung des Bundeskanzleramtes und die Vertretung des Bundespräsidenten. Vertreten wird der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin durch den Vizekanzler. Brigitte Bierlein wurde am 03.06.2019 als erste Bundeskanzlerin der
Republik Österreich angelobt.
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Bundesland
Österreich besteht aus neun Bundesländern: Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Wien. Sie bilden zusammen den Bundesstaat Österreich. In der
Verfassung ist ganz genau geregelt, wofür der
Bund, also die
Bundesregierung und das österreichische
Parlament, zuständig ist, und welche Aufgaben die Länder, also die Landesregierungen und die Landtage, haben.
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BundespräsidentIn
Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt der
Republik Österreich. Zu seinen Aufgaben zählen sowohl innen- als auch außenpolitische Aufgaben. Als Staatsoberhaupt vertritt er die
Republik Österreich nach außen und ist Oberbefehlshaber des Bundesheeres. Sein Büro ist in der
Hofburg. Der Bundespräsident wird von den StaatsbürgerInnen direkt gewählt, die Amtsperiode beträgt sechs Jahre. Nach Ablauf dieser Periode kann er noch ein zweites Mal gewählt werden, länger als 12 Jahre darf aber niemand Bundespräsident sein. Wird eine Frau gewählt, spricht man von der Bundespräsidentin. Der derzeitige Bundespräsident ist Alexander Van der Bellen.
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Bundesrat
Das
Parlament besteht aus zwei Kammern, dem
Nationalrat und dem
Bundesrat. Die Hauptaufgabe des Bundesrats besteht darin, die Interessen der neun Bundesländer bei der Entstehung von Bundesgesetzen zu vertreten. Die Mitglieder des Bundesrats werden durch die Landtage der einzelnen Bundesländer gewählt, die Zahl der VertreterInnen hängt dabei von der Bevölkerungsgröße des jeweiligen Bundeslandes ab. So hat zum Beispiel Vorarlberg als kleines Bundesland nur je drei VertreterInnen im
Bundesrat, Niederösterreich als größtes
Bundesland hingegen zwölf. Insgesamt besteht der
Bundesrat aus 61 Mitgliedern. Die Bundesländer wechseln sich halbjährlich in alphabetischer Reihenfolge im Vorsitz ab; das heißt, alle halben Jahre gibt es einen neuen Bundesratspräsidenten oder eine neue Bundesratspräsidentin.
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Bundesregierung
Die
Bundesregierung steht an der Spitze der Verwaltung des Staates. Sie besteht aus
BundeskanzlerIn,
VizekanzlerIn und den BundesministerInnen. Die Regierung schlägt z. B.
Gesetze vor, die sie für notwendig erachtet, und ist dafür verantwortlich, das umzusetzen, was im
Parlament beschlossen wird.
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Bundesversammlung
Ein Gremium, das aus den 183 Mitgliedern des Nationalrats und den 62 Mitgliedern des Bundesrats besteht. Sie wird nur für außergewöhnliche Aufgaben einberufen (z. B. die Angelobung des Bundespräsidenten). Den Vorsitz in der
Bundesversammlung führen abwechselnd der Präsident / die Präsidentin des Nationalrats und der Präsident / die Präsidentin des Bundesrats. Die Sitzungen der
Bundesversammlung finden im historischen Sitzungssaal statt, dem ehemaligen Abgeordnetenhaus-Sitzungssaal.
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BZÖ
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COSAC
Die nationalen Parlamente der
EU-Mitgliedstaaten können mitbestimmen, was in der Europäischen Union passieren soll. In Österreich z.B. kann das
Parlament Einfluss darauf nehmen, wie Regierungsmitglieder im
Rat der EU oder im
Europäischer Rat abstimmen. Festgelegt und beschlossen wird das in den Europa-Ausschüssen der Parlamente. Vertreterinnen und Vertreter aller Europa-Ausschüsse der Mitgliedstaaten treffen sich mit jenen des
Europäischen Parlaments in einer „Konferenz der Europa-Ausschüsse“, genannt
COSAC (Abkürzung der französischen Bezeichnung "Conférence des Organes spécialisés en Affaires communautaires"). Dabei werden Informationen und Erfahrungen ausgetauscht, etwa zur Kontrolle des
Subsidiaritätprinzips, zu Fragen der Mitwirkung der Parlamente am
EU-Gesetzgebungsprozess oder zu den jeweils aktuellen Schwerpunkthemen der
EU.
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D-Day
Am 6. Juni 1944 landeten britische, US-amerikanische, kanadische, polnische und französische Soldaten sowie Soldaten des Commonwealth – insgesamt etwa 150.000 Mann – mit Kriegsschiffen, Landungsbooten und Flugzeugen an der Küste der Normandie im Norden Frankreichs. Gleichzeitig landeten im Hinterland britische und US-amerikanische Fallschirmjäger. Dieser Tag wird als „D-Day“ bezeichnet.
Durch diese Aktion wurde im Westen eine neue Front gegen Hitler-Deutschland eröffnet. Ende Juni waren über eine Million alliierte Soldaten und mehr als 150.000 Fahrzeuge an dieser Front am europäischen Festland im Einsatz.
Im August 1944 befreiten die Alliierten Paris und rückten dann immer weiter bis zur deutschen Grenze vor.
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Datenschutz
Jeder Mensch kann selber entscheiden, an wen er seine persönlichen Daten (zum Beispiel Namen, Alter und E-Mail-Adresse) weitergibt und für welchen Zweck sie verwendet werden dürfen. Dieses Recht bezeichnen wir als
Datenschutz. Besonders streng müssen sogenannte „sensible Daten“ geschützt werden, die Gesundheit, politische Einstellung,
Religion oder sexuelle Orientierung eines Menschen betreffen. Besonders im Internet und auf Sozialen Netzwerken ist die Einhaltung des Datenschutzes ein vielfach diskutiertes Thema.
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Demografischer Wandel
Der demografische Wandel beschreibt das sich verändernde Verhältnis der Altersgruppen in einer Gesellschaft. Er betrifft vor allem die Länder der Europäischen Union, die USA und andere sogenannte Industriestaaten. In diesen Ländern steigt die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen, während sich die Geburtenrate auf niedrigem Niveau bewegt. Das führt dazu, dass der Anteil der jungen Menschen an der Gesamtbevölkerung sinkt, während jener der älteren Menschen ansteigt. Der demografische Wandel bringt höhere Ausgaben für Gesundheit und Pflege mit sich. Gleichzeitig gibt es mehr ältere Menschen, die bei guter Gesundheit sind und sich sozial engagieren können.
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Demographie
Demographie ist eine Wissenschaft, die die Entwicklung der Bevölkerung erforscht. Mithilfe von Vergleichen, Formeln und Daten werden zum Beispiel die Lebenserwartung und die Bevölkerungsentwicklung eines Landes errechnet. All diese Zahlen sind Richtwerte für die Zukunft einer Gesellschaft, sie geben aber keine Auskunft über die persönliche Lebenserwartung eines Menschen oder seine ganz eigene Entwicklung.
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Demokratie
Das Wort
Demokratie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Herrschaft des Volkes“. Das zentrale Wesen der
Demokratie ist es, dass alle wesentlichen Entscheidungen des Staates von gewählten VertreterInnen des Volkes getroffen werden. Ist die Bevölkerung mit den Entscheidungen nicht zufrieden, kann sie die Abgeordneten bei der nächsten
Wahl abwählen und sich für eine andere politische Richtung entscheiden.
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Die Grünen
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Diktatur
Eine
Diktatur bedeutet genau das Gegenteil von
Demokratie: Nicht die Mehrheit des Volkes entscheidet, sondern nur eine einzige Partei oder Person. Der Diktator übt seine
Macht gegenüber dem Volk oftmals durch das Militär aus. Menschen können in einer
Diktatur nicht mehr frei ihre Meinung äußern, manchmal werden sie dafür gefoltert oder sogar umgebracht.
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Diskriminierung
Das Wort kommt aus dem Lateinischen und heißt eigentlich so viel wie „Unterscheidung“.
Diskriminierung bedeutet, dass einzelne Personen oder ganze Gruppen abwertend behandelt werden. Wenn man sagt, dass jemand diskriminiert wird, ist (meist) gemeint, dass er oder sie
benachteiligt wird.
Eine spezielle Form der
Diskriminierung ist die
Ausländerfeindlichkeit, auch „Xenophobie“ (Angst vor „dem Fremden“) genannt. Dabei werden Vorurteile über Menschen verbreitet, die aus dem Ausland kommen oder aus einem anderen Grund (Ethnie, Hautfarbe,
Religion) fremd wirken.
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Diversität
Diversität bedeutet Vielfalt, das Wort wird in ganz verschiedenen Zusammenhängen gebraucht. In der Biologie ist damit etwa die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten gemeint. Aber auch in der Gesellschaft und in der
Politik ist Vielfalt gefragt. In einer Gesellschaft werden unterschiedliche Sprachen, kulturelle und religiöse Erfahrungen, aber auch verschiedenes Wissen und Know How miteinander geteilt.
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Erste Republik
Als
Erste Republik wird in der österreichischen Geschichte der Zeitraum zwischen 1918 und 1934, manchmal auch bis 1938 bezeichnet. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zerbrach die Donaumonarchie, ein Reich, das aus vielen Völkern bestand und von der Familie der Habsburger beherrscht wurde. Am 12. November 1918 wurde die demokratische „Republik Deutschösterreich“ ausgerufen. Nach den Friedensverträgen von St. Germain wurde der Name auf „Republik Österreich“ geändert. Bis 1921 nahm das Staatsgebiet Österreichs seine noch heute gültige Form an. Einige wichtige Ereignisse der Ersten
Republik waren die Einführung des Wahlrechts für Frauen 1918, die ersten Wahlen zum
Nationalrat im Jahr 1919 und das Bundes-Verfassungsgesetz 1920 sowie dessen Änderung 1929.
Am 1. Mai 1934 wurde eine ständisch-autoritäre
Verfassung für die
Republik Österreich eingeführt. Damit begann der
Ständestaat. Es gibt unterschiedliche Meinungen, ob die
Erste Republik mit diesem Tag endete oder erst mit der
Annexion Österreichs an Deutschland im März 1938.
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Erste Weltkrieg
Der
Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918 und wütete in Europa, Asien, Afrika und auf den Weltmeeren. Er ging von Europa aus und begann mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. 40 Länder waren insgesamt daran beteiligt. Erstmals kamen industrielle Massenvernichtungswaffen zum Einsatz, wie z.B. Panzer, Maschinengewehre, Flugzeuge, U-Boote und Giftgas. Im Krieg starben zehn Millionen Soldaten und weitere rund sieben Millionen Menschen der Zivilbevölkerung.
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Erwerbsfähigkeit
Erwerbsfähig sind Menschen, die in der Lage sind einen Beruf auszuüben und arbeiten zu gehen. Krankheit oder Behinderung etwa können die
Erwerbsfähigkeit einschränken, aber auch das Alter spielt eine Rolle – ganz junge Menschen und alte Menschen gelten nicht als erwerbsfähig (Kinder und PensionistInnen ).
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ESA
Die
ESA ist eine internationale europäische Weltraumorganisation, die 1975 gegründet wurde. Derzeit gehören 20 Mitgliedsstaaten der
ESA an: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Schweiz, Spanien und die Tschechische
Republik. Die
ESA koordiniert das gemeinsame europäische Weltraumprogramm. Ihr Hauptsitz ist in Paris, Frankreich.
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EU
Die
Europäische Union ist ein freiwilliger Zusammenschluss europäischer Staaten. Jedes europäische Land kann Mitglied werden, wenn es bestimmte Voraussetzungen erfüllt (z. B. muss es demokratisch sein). Österreich ist der
EU 1995 beigetreten. Derzeit hat die
EU 27 Mitglieder (nach dem erfolgten
Brexit am 31.01.2020, Anm.) Seit 1. Januar 2002 gibt es in bestimmten
EU-Mitgliedsländern den Euro als gemeinsame
Währung und aufgrund des so genannten „Schengener Abkommens" gibt es an vielen Grenzen innerhalb der
EU keine Kontrollen mehr. Die
EU erlässt Verordnungen und Richtlinien, die in allen Mitgliedsstaaten gültig sind bzw. in diesen umgesetzt werden müssen. Österreich ist als
EU-Mitglied verpflichtet, die eigenen
Gesetze und Verordnungen an das
EU-Recht anzupassen.
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Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl
1951 schlossen sich Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) zusammen. Die EGKS bildet den Grundstein der heutigen
EU und trat 1952 in Kraft. Aus ihr entstanden dann die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und schließlich die
Europäische Union. Die Gründung der EGKS war eine Folge des „Schuman-Plans“. Der Plan sah vor, dass die einstigen Kriegsgegner von nun an die Produktion von Kohle und Stahl gemeinsam verwalten sollten. Man hoffte, die Konflikte dadurch entschärfen zu können und dass sich insbesondere Deutschland und Frankreich aussöhnen.
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Europäische Kommission
Die
Europäische Kommission ist eines der wichtigsten Organe der Europäischen Union. Die Kommission gilt als „Hüterin der Verträge“: Sie überwacht die Einhaltung des
EU-Rechts und erstellt Gesetzesvorlagen.
Die Kommission besteht aus je einem/r KommissarIn pro Mitgliedsland. Sie wird vom Kommissionspräsidenten oder der Kommissionspräsidentin geleitet. Diese/r wird von den
EU-Mitgliedstaaten ernannt und muss vom Europäischen
Parlament bestätigt werden. Während der Amtszeit sind die KommissarInnen für einen bestimmten Politikbereich in der Kommission zuständig. Die Amtszeit für PräsidentInnen und KommissarInnen beträgt fünf Jahre.
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Europäische Union
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Europäische Zentralbank
Jedes der
EU-Mitgliedsstaaten verfügt über eine nationale Zentralbank. Diese nationalen Zentralbanken sind die Eigentümer der Europäischen Zentralbank. Die
Europäische Zentralbank, kurz EZB genannt, wurde 1998 gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie ist unabhängig und keine Regierung darf ihr Weisungen geben oder Vorschriften machen.
Die wichtigste Aufgabe der EZB ist es, dafür zu sorgen, dass der Euro seinen Wert behält, also stabil bleibt.
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Europäischer Gerichtshof
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) ist das höchste
Gericht der Europäischen Union und hat seinen Sitz in Luxemburg. Er achtet darauf, dass das
EU-Recht in allen Mitgliedstaaten eingehalten wird. Das kann „vorab“ geschehen, wenn nationale Gerichte der Mitgliedstaaten wissen wollen, ob ein nationales Gesetz oder die Auslegung eines
EU-Gesetzes dem
EU-Recht entspricht („Vorabentscheidungen“). Er entscheidet aber auch über Klagen, wenn ein Mitgliedsland das
EU-Recht nicht einhält („Vertragsverletzung“). Auch Privatpersonen und Unternehmen können beim EuGH eine Klage einreichen. Der EuGH gliedert sich in zwei Gerichte: den Gerichtshof und das
Gericht. Im Gerichtshof sitzt ein/e
RichterIn aus jedem Mitgliedstaat. Im
Gericht sitzt zumindest ein/e
RichterIn aus jedem Mitgliedsstaat.
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Europäischer Rat
Im Europäischen Rat treffen sich die Staats-und Regierungschefs aller
EU Länder („Gipfeltreffen“). Er bestimmt die politische Richtung der
EU, also welche Themen in der
EU in nächster Zeit wichtig sind und wie sich die
EU entwickeln soll.
Der Europäische Rat macht keine gesetzlichen Regelungen, am Ende jedes Treffens werden „Schlussfolgerungen“ veröffentlicht, in denen die wichtigsten Botschaften sowie die dafür erforderlichen Maßnahmen zusammengefasst sind.
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Europäischer Rechnungshof
Jeder
EU-Mitgliedstaat zahlt Geld in die gemeinsame
EU-Kasse ein. Dieses Geld wird für verschiedene Projekte der Europäischen Union verwendet. Ob die
EU mit diesen Geldern gut haushaltet und ob dabei alles korrekt abläuft, kontrolliert eine eigene Einrichtung der
EU, nämlich der Europäische
Rechnungshof. Er arbeitet unabhängig. Die Ergebnisse seiner Überprüfung legt der Europäische
Rechnungshof unter anderem in jährlichen Berichten vor.
Den Europäischen
Rechnungshof gibt es seit 1957. Er unterstützt das Europäische
Parlament und den
Rat der Europäischen Union. Der Sitz des Europäischen Rechnungshofes ist Luxemburg. Seine Mitglieder werden vom Rat der
EU für die Dauer von sechs Jahren ernannt. Aus jedem
EU-Land gibt es je 1 Mitglied.
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Europäisches Parlament
Das
Europäische Parlament (EU-Parlament) setzt sich aus Abgeordneten aus allen
EU-Ländern zusammen. Diese werden von den BürgerInnen in der Europäischen Union direkt gewählt. Die Sitze der Abgeordneten im EP werden unter den Mitgliedstaaten entsprechend ihrem Anteil an der
EU-Bevölkerung aufgeteilt. Die Tagungsorte des Europäischen Parlaments sind Brüssel und Straßburg.
Zu den wichtigsten Aufgaben des Europäischen Parlaments zählen die Gesetzgebung und die demokratischen Kontrollrechte. Zusätzlich entscheidet das
Parlament zusammen mit dem
Rat der Europäischen Union über den
EU-Haushalt (der von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wird).
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Europawahlen
Bei den
Europawahlen wird das Europäische
Parlament für die nächsten fünf Jahre gewählt. Der Wahlvorgang dauert mehrere Tage, da es in den
EU-Staaten unterschiedliche Wahltage gibt. Gewählt wird in den Ländern, die zur Europäischen Union (
EU) gehören. Die BürgerInnen der
EU wählen in ihren Ländern die Abgeordneten, die für sie im Europäischen
Parlament Entscheidungen treffen sollen.
Seit dem erfolgten
Brexit am 31.01.2020 hat das Europäische
Parlament 705 Mitglieder. Das Europäische
Parlament ist eine sehr wichtige Einrichtung in der Europäischen Union. Seine Abgeordneten entscheiden mit, welche
Gesetze in den Ländern der
EU gelten.
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Eurozone
Die
Eurozone umfasst alle
EU-Staaten die den EURO als
Währung eingeführt haben, in denen du also auch mit EURO Münzen und Geldscheinen bezahlen kannst. Von den
EU-Mitgliedstaaten sind bereits 19 Länder, darunter auch Österreich, in der
Eurozone.
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Extremismus
Extremisten sind Menschen oder Gruppen, die sich nicht an allgemeine, demokratische Regeln halten. Sie akzeptieren keine anderen Ansichten und wollen ihre extreme Sichtweise auch mit Gewalt durchsetzen. Oftmals benutzen sie bestimmte Menschengruppen als Feindbilder, z.B. Ausländer, Religionsgemeinschaften oder politisch Andersdenkende.
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Fairness
Das Wort kommt aus dem Englischen und wird als „Gerechtigkeit, Anstand“, „Gleichberechtigung“ oder „Friedlichkeit“ übersetzt. Fair ist, wer sich an vereinbarte Regeln hält und ehrlich bleibt, auf Schummeleien und Tricks verzichtet und rücksichtsvoll gegenüber anderen ist.
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Faschismus
Unter
Faschismus versteht man eine rechtsextreme politische Bewegung, die politische GegnerInnen verfolgt, einsperrt und sogar tötet.
Faschismus lehnt
Demokratie ab und will die unbeschränkte
Macht eines Diktators („Führers“). Die Herrschaftsform des
Faschismus ist die
Diktatur.
Der
Faschismus entstand Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien. Mit gezieltem Terror, Gewalt und
Propaganda gelang es der faschistischen Bewegung, die parlamentarische
Demokratie zu zerstören und die
Macht an sich zu reißen. Auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern konnte der
Faschismus Fuß fassen. In Deutschland und Österreich hieß die faschistische Bewegung
Nationalsozialismus. Ihr Zeichen war das Hakenkreuz, ihr „Führer“ Adolf Hitler.
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FPÖ
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Fraktion
Der Begriff „Fraktion“ ist aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet „Bruchteil“ oder „Teil des Ganzen“. Im
Parlament sind damit die Versammlungen von ParlamentarierInnen der gleichen politischen Richtung gemeint. Wenn sich zum Beispiel im
Bundesrat mindestens fünf Mitglieder einer Partei zusammenschließen, ist das eine
Fraktion. Gibt der
Bundesrat seine Zustimmung, können auch weniger als fünf Mitglieder einer Partei eine
Fraktion bilden. Im
Nationalrat nennt man einen Zusammenschluss von mindestens fünf Mitgliedern einer Partei einen
Klub. Auch im Europäischen
Parlament gibt es verschiedene Fraktionen.
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Frauenrechte
Frauenrechte stellen sicher, dass die
Menschenrechte und demokratischen Freiheitsrechte auch für Frauen gelten. Weltweit gibt es noch immer
Diskriminierung und Gewalt an Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Seit 1981 ist die „UN-
Konvention zur Beseitigung jeder Form von
Diskriminierung der Frau“ in Kraft, die bisher von 191 Staaten unterzeichnet wurde. Am 08. März wird jährlich der Internationale Frauentag begangen, der ein starkes Zeichen für Gleichbehandlung und
Frauenrechte setzt.
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Fridays for Future
„Fridays for Future“ (engl. für „Freitage für die Zukunft“) ist eine parteiunabhängige Protestbewegung von Jugendlichen, die sich für Klimaschutz einsetzen. Jeden Freitag werden dabei Demonstrationen (so genannte „Klimastreiks“) organisiert. Vorbild für die Bewegung ist die junge schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Zentrale Forderungen der
Fridays for Future-Bewegung sind Klimagerechtigkeit sowie die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. In diesem wurde u.a. festgelegt, dass der Temperatur-Anstieg auf 1,5°C begrenzt werden soll, da dies die Risiken und Folgen des Klimawandels deutlich vermindern würde.
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GASP
Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union (kurz:
GASP) vertritt die Interessen der Europäischen Union in der internationalen Zusammenarbeit. Sie ist für die Stärkung der Sicherheit innerhalb der
EU verantwortlich, aber auch für die Stärkung gemeinsamer Werte wie
Demokratie und
Menschenrechte in der Zusammenarbeit mit anderen Ländern. Das zentrale Entscheidungsgremium für die
GASP ist der Rat für Auswärtige Angelegenheiten unter dem Vorsitz der Hohen Vertreterin/des Hohen Vertreters der Union für Außen- und Sicherheitspolitik.
Die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) ist ein Teil der
GASP. Sie soll den außenpolitischen Einfluss der
EU stärken und auch in die Praxis umsetzen, zum Beispiel durch zivile und militärische Missionen in Krisen- und Konfliktgebieten.
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Gebärdensprache
Die
Gebärdensprache ist eine Zeichensprache, die vor allem von nicht hörenden und schwer hörenden Menschen zur Kommunikation genutzt wird. Sie besteht aus unterschiedlichen Gesten, Gesichtsmimik, lautlos gesprochenen Wörtern und der Körperhaltung. Die
Gebärdensprache ist in Österreich eine anerkannte Minderheitensprache.
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Gemeinde
Gemeinden sind die kleinsten Verwaltungseinheiten des Staates. An der Spitze einer
Gemeinde steht der Bürgermeister oder, wenn eine Frau gewählt wurde, die Bürgermeisterin. Außerdem hat jede
Gemeinde einen Gemeinderat, dessen gewählte Mitglieder alle wesentlichen Entscheidungen in Bezug auf die
Gemeinde treffen.
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Gender Pay Gap
Als „Gender Pay Gap“ bezeichnet man allgemein den Unterschied zwischen dem Einkommen von Männern und Frauen. Der Bruttostundenlohn von Frauen ist in Österreich durchschnittlich um rund ein Viertel geringer als jener von Männern. Zu einem Teil hängt das damit zusammen, dass Frauen öfter in Berufen arbeiten, die schlechter bezahlt sind oder Teilzeit arbeiten. Zum anderen erhalten Frauen aber auch bei gleicher Stelle und vergleichbarer Qualifikation weniger Gehalt als Männer.
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Generation
Generation bedeutet eine Gruppe von Menschen, die im gleichen Zeitraum zur Welt gekommen ist und von gemeinsamen Erfahrungen geprägt wurde. In einer Gesellschaft leben verschiedene Generationen miteinander: Kinder, Eltern, Großeltern und Urgroßeltern.
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Generationenvertrag
Der
Generationenvertrag ist kein echter Vertrag, sondern ein „ungeschriebenes“ Abkommen zwischen den Generationen. Er beruht auf der Idee, dass sich die verschiedenen Generationen gegenseitig unterstützen. Das passiert zum Beispiel, in dem die jüngeren, erwerbstätigen Menschen Beiträge in die Pensionskasse einzahlen und dafür sorgen, dass ältere Menschen ihre Pension erhalten. Wenn die derzeit erwerbstätigen Menschen im Pensionsalter sind, sollten sie ihre Pension aus den Beiträgen erhalten, welche wiederrum die nächste
Generation in die Pensionskasse einzahlt. Durch den demografischen Wandel stößt das Prinzips des Generationenvertrags jedoch an seine Grenzen.
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Genozid
Das Wort
Genozid bedeutet so viel wie Völkermord. Die Bezeichnung „Genozid“ kam 1944 auf. Damit war die gezielte Ermordung der jüdischen Bevölkerung und anderer Volksgruppen während des
Nationalsozialismus (1933-1945) gemeint. Heute wird damit jede planmäßige Verfolgung und Ermordung von Volksgruppen in einem Land bezeichnet.
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Gericht
Unter „Gericht“ versteht man einerseits das Gebäude und die Institution, wo Gerichtsverhandlungen stattfinden. Allgemeiner werden darunter auch jene Personen verstanden, die zur Gerichtsbarkeit gehören und bei einer Gerichtsverhandlung anwesend sind. Dazu zählen RichterInnen, StaatsanwältInnen und VerteidigerInnen.
Je nachdem, um welches Verfahren es geht, ist ein bestimmtes
Gericht (z.B. das Bezirksgericht) zuständig.
Gerichte müssen unabhängig und nur aufgrund der
Gesetze Entscheidungen in Streitfällen treffen.
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Gesetze
Allgemeine Regeln oder Vorschriften, die alle BürgerInnen beachten müssen, damit es ein friedliches Zusammenleben gibt.
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Gewaltenteilung
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Gewaltentrennung
In einer
Demokratie sind die verschiedenen Aufgaben des Staates, ist die
Macht, in drei große Bereiche geteilt:
• Das
Parlament beschließt
Gesetze und kontrolliert die Verwaltung (Legislative).
• Regierung und Verwaltung sind dafür verantwortlich, dass die Regeln in den Gesetzen befolgt werden (Exekutive).
• Die Gerichte entscheiden in Streitfällen und verurteilen jene, die die
Gesetze gebrochen haben (
Judikative).
Diese drei Bereiche werden „die drei Gewalten“ genannt. Sie sollen unabhängig voneinander handeln und sich gegenseitig kontrollieren. Dann spricht man von einer
Gewaltenteilung.
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Globalisierung
Als
Globalisierung bezeichnen ExpertInnen das Zusammenwachsen und Näherrücken von Menschen auf der ganzen Welt. Neue Technologien ermöglichen den schnellen und weltweiten Austausch von Waren und Informationen. Der Welthandel bietet viele Vorteile und treibt den Wohlstand einiger Länder voran. Aber der Prozess ist auch umstritten: Die wirtschaftliche
Macht wächst und konzentriert sich auf einige wenige Großkonzerne, während viele Menschen für einen Hungerlohn arbeiten und die armen Länder dieser Welt in neue Abhängigkeiten geraten.
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Grundrechte
Die
Grundrechte sind besonders wichtige Rechte in einem
Rechtsstaat. Sie sollen dafür sorgen, dass die Menschen in Freiheit, Sicherheit und Würde leben können. Sie sollen bewirken, dass alle gleich behandelt werden, und dass der
Staat nicht willkürlich in das Leben der BürgerInnen eingreifen kann.
Die anderen
Gesetze (sogenannte „einfache Gesetze“) sind den Grundgesetzen gewissermaßen „untergeordnet“ und dürfen ihnen nicht widersprechen.
Der Begriff „Grundrechte“ wird in der österreichischen
Verfassung kaum verwendet; dort ist von „verfassungsgesetzlich gewährleisteten Rechten“ die Rede.
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Grüne
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Hass-Rede
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Hate Speech
Hass-RedeUnter „Hate Speech“/„Hass-Rede“ versteht man Aussagen, deren Ziel es ist, eine Person zu kränken oder zu verletzen, weil sie bestimmte Eigenschaften aufweist oder einer bestimmten Gruppe angehört. Gemeinsame Merkmale dieser Gruppen können ihre
Religion, Staatsangehörigkeit, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Behinderung usw. sein. Es gibt einige Initiativen gegen „Hate Speech“/„Hass-Rede“, z.B. die Kampagne „No
Hate Speech Movement“ des Europarates oder Angebote zum Thema in der DemokratieWERKstatt.
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Häuslicher Unterricht
Beim häuslichen Unterricht werden Kinder nicht in staatlichen (oder sonstigen anerkannten) Schulen, sondern zuhause durch ihre Eltern oder PrivatlehrerInnen unterrichtet. Eltern schicken ihre Kinder aus verschiedenen Gründen nicht in die Schule, beispielsweise aufgrund bestimmter religiöser Vorstellungen oder weil sie ihre Kinder selbstbestimmt lernen lassen möchten.
Häuslicher Unterricht ist in Österreich erlaubt, etwa 0,5% aller Kinder werden in dieser Form unterrichtet. Diese SchülerInnen müssen jährlich eine Prüfung absolvieren, in der sie ihren Lernerfolg nachweisen.
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Heldenplatz
Der
Heldenplatz ist ein großer Platz vor der Wiener
Hofburg. Er hat eine lange, bewegte Geschichte voller Veränderungen. Ursprünglich befand sich an der Stelle des Platzes die Burgbastei, das war ein Teil der Wiener Stadtmauern. Diese wurde im 19. Jahrhundert von den Truppen Napoleons gesprengt. Die Reste wurden entfernt, das Gelände eingeebnet, wodurch der „äußere Burgplatz“ entstand.
Die Bevölkerung nannte den Platz „Promenadeplatz“, offiziell hieß er „Neuer Paradeplatz“.
Den Namen „Heldenplatz“ erhielt er schließlich wegen der zwei Reiterdenkmäler, die 1860 bzw. 1865 enthüllt wurden und Erzherzog Karl sowie Prinz Eugen darstellen.
Der
Heldenplatz diente im Laufe der Geschichte verschiedenen Zwecken, beispielsweise als Erholungsraum für die Wiener Bevölkerung oder als Gemüse-Acker während des Zweiten Weltkrieges!
Von der Kaiserzeit über die Zwischenkriegszeit, die Zeit des
Nationalsozialismus bis in die heutige Zeit wurde und wird er aber vor allem für (politische) Kundgebungen genutzt.
Zum Beispiel verkündete an dieser Stelle Adolf Hitler am 15. März 1938 die
Annexion Österreichs an das Deutsche Reich. Die Befreiung vom
Nationalsozialismus wird seit 2013 jährlich am 8. Mai auf dem
Heldenplatz mit einem „Fest der Freude“ gefeiert.
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Herkunft
Der Begriff „Herkunft“ hat verschiedene Bedeutungen:
Herkunft kann den Ort oder das Land meinen, in dem ein Mensch lebt oder gelebt hat.
Herkunft kann sich aber auch auf kulturelle Werte (wie z.B. Sprache, Traditionen) oder Gruppen (z.B. Familie) beziehen, die einem Menschen vertraut sind. Dann spricht man von „kultureller Herkunft“ oder „sozialer Herkunft“.
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Herrschaft
Herrschaft beschreibt ein Verhältnis, in dem eine oder mehrere Personen herrschen, und andere Personen sich unterordnen. Es gibt verschiedene Gründe, wie es zu diesem Verhältnis kommen kann. Eine Form ist die legale
Herrschaft. Hier beruht
Herrschaft darauf, dass sie rechtmäßig zustande gekommen ist, zum Beispiel durch Wahlen. Sie ist durch
Gesetze geregelt und stellt die Grundlage aller modernen Staaten dar.
Generell kann zwischen verschiedenen Formen von
Herrschaft unterschieden werden, zum Beispiel nach der Anzahl der Herrschenden (ein Alleinherrscher bzw. eine Alleinherrscherin oder eine Gruppe) und dem Umfang der
Herrschaft (beschränkte
Herrschaft durch
Gewaltenteilung oder unbeschränkte
Herrschaft).
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Hofburg
Die Wiener
Hofburg befindet sich an der Ringstraße (1. Bezirk) und ist kein einzelner Bau, sondern besteht aus mehreren Gebäuden. Ursprünglich war die
Hofburg eine Burganlage, ihre Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Früher wohnten Kaiser dort, heute hat dort z.B. der Bundespräsident seinen Amtssitz. In der
Hofburg befinden sich außerdem einige Museen, der größte Teil der Österreichischen Nationalbibliothek und die Spanische Hofreitschule, die Hofburgkapelle, die Augustinerkirche und andere Einrichtungen. Vor der
Hofburg erstreckt sich der
Heldenplatz.
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Holocaust
Der Begriff kommt aus dem Griechischen und heißt „Brandopfer“ oder „ganz verbrannt“. Er wird als Bezeichnung für den Völkermord an Jüdinnen und Juden während des
Nationalsozialismus verwendet. Das erklärte Ziel des nationalsozialistischen Regimes war, das europäische Judentum gänzlich auszulöschen. Dafür richteten die Nationalsozialisten eigene Vernichtungslager ein. Das sind
Konzentrationslager, in denen jüdische Menschen gezielt getötet wurden. Die
Opfer wurden durch Vergasung bzw. Erschießung ermordet. In anderen Konzentrationslagern kamen die
Opfer durch unmenschliche Arbeitsbedingungen, Krankheit und Hunger zu Tode. Insgesamt fielen dem
Holocaust über 6 Millionen Juden und Jüdinnen zum
Opfer, davon etwa 65.000 aus Österreich. Das bekannteste Vernichtungslager war Auschwitz-Birkenau. Allein dort wurden etwa 1,2 Millionen Menschen ermordet.
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homeschooling
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Identität
Der Begriff der
Identität (lat.: „idem“: dasselbe) hat verschiedene Bedeutungen: Meistens wird er dazu verwendet, um die Gesamtheit der Merkmale eines Menschen oder einer Gruppe zu beschreiben. Jeder Mensch hat seine eigene
Identität, die durch seine
Herkunft, Sprache und/oder Kultur beeinflusst wird. Daneben gibt es auch gemeinsame Identitäten, z.B. wenn sich Menschen zu einer Gruppe (Familie, Freundeskreis,
Nation) zugehörig fühlen, weil sie bestimmte Werte oder Merkmale teilen. Identitäten können sich auch verändern, etwa während der Pubertät.
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Inklusion
Das Ziel von
Inklusion (Lat.: „includere“, einschließen) ist es, dass alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Inklusion wird in verschiedenen Zusammenhängen verwendet: In Zusammenhang mit Migration meint man beispielsweise, dass MigrantInnen die gleichen Chancen in der Gesellschaft haben sollen: Egal ob in der Arbeit, in der Schule oder in der Freizeit. Im Zusammenhang mit Behinderung heißt es, dass Menschen mit Behinderungen alle Möglichkeiten haben, die nicht behinderte Menschen haben. Die Unterschiedlichkeit (Diversität) der Menschen wird dabei anerkannt und wertgeschätzt.
Um
Inklusion zu verwirklichen, muss sich manchmal die Umgebung an die Menschen anpassen und nicht umgekehrt.
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Integration
Das Wort „Integration“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „ergänzen“ oder „wiederherstellen“, also das Zusammenfügen von mehreren verschiedenen Teilen zu einem Ganzen. In Zusammenhang mit Migration bedeutet es die „Eingliederung“ der MigrantInnen in die Gesellschaft.
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Interessenvertretung
siehe auch
SozialpartnerschaftUm mehr Mitspracherecht zu erlangen, schließen sich Menschen mit ähnlichen Interessen bzw. Arbeitsverhältnissen zu einer Gruppe, einer
Interessenvertretung, zusammen. Diese
Interessenvertretung vertritt die Interessen der Gruppe unter anderem gegenüber der
Bundesregierung, etwa bei der Verhandlung von Kollektivverträgen. Bekannte Interessenvertretungen in Österreich sind die Arbeiterkammer (AK), die Wirtschaftskammer (WKO) und die Landwirtschaftskammer (LK). Außerdem gibt es noch die Österreichische Industriellenvereinigung (IV) und den Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB).
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JETZT
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JETZT | Liste Pilz
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Judikative
Die
Judikative (auch „Gerichtsbarkeit“ genannt) ist die Recht sprechende Gewalt. Als eine der drei „Staatsgewalten“ ist sie von der Legislative (Gesetzgebung) und der Exekutive (Verwaltung) getrennt (
Gewaltentrennung). Zur
Judikative gehören Gerichte und Staatsanwaltschaften sowie die dazugehörigen RichterInnen und StaatsanwältInnen.
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Justiz
Der Begriff
Justiz kommt von „Justitia“, was „Gerechtigkeit“ bedeutet. Ebenso meint man damit „Rechtsprechung“ bzw. die rechtsprechende Gewalt in einem
Staat. Im engeren Sinn sind mit
Justiz also die Gerichte gemeint.
Oft wird das Wort „Justiz“ mit dem Strafvollzug verbunden (z. B. „Justizwache“).
Diese Einrichtungen unterstützen die Gerichte bei ihrer Aufgabe. Deshalb zählen im weitesten Sinne zur „Justiz“ auch der Strafvollzug (mit Justizwache, Bewährungshilfe), ebenso wie die Staatsanwaltschaften.
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Kalter Krieg
Als
Kalter Krieg wird der Konflikt zwischen den Westmächten, insbesondere der USA, und dem
Ostblock, unter der Führung der Sowjetunion, von 1947 bis 1989 bezeichnet. Hier standen sich die wirtschaftlichen Systeme des Kapitalismus (Westmächte) und des Kommunismus (
Ostblock) feindlich gegenüber. Er wird deswegen „kalt“ genannt, weil es keine direkte militärische Auseinandersetzung gab, sondern nur ein Wettrüsten auf beiden Seiten, um sich auf einen eventuellen Angriff vorzubereiten. Der Fall des Eisernen Vorhangs (1989) und infolge die Auflösung der Sowjetunion (1991) gelten als das Ende des Kalten Kriegs.
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Klub
Ein
Klub ist der Zusammenschluss von mindestens fünf Nationalrats-Abgeordneten, die derselben wahlwerbenden Partei angehören. Durch die Bildung eines Klubs erhalten die Abgeordneten die Möglichkeit, sich am parlamentarischen Geschehen zu beteiligen und zum Beispiel an Ausschüssen teilzunehmen. Die derzeit im
Nationalrat vertretenen Klubs sind
ÖVP,
SPÖ,
FPÖ,
Die Grünen und
NEOS.
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Koalition
Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zusammenwachsen". Wenn zwei oder mehrere
Parteien sich zusammenschließen um gemeinsam zu regieren, heißt das Koalitionsregierung. Diese wird meistens gebildet, wenn keine Partei bei den Wahlen die Mehrheit der Stimmen erlangt hat. Sonst müsste eine Minderheitsregierung für jedes Gesetz um die Stimmenmehrheit werben.
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Kolonialzeit
Als
Kolonialzeit bezeichnet man in etwa den Zeitraum von 1500 bis 1945. Während dieser Zeit hatten viele europäische Länder Gebiete auf anderen Kontinenten, vor allem in Afrika, Asien und Südamerika unter ihrer Kontrolle. Die europäischen Staaten hatten die politische
Herrschaft über ihre Kolonien und beuteten sie wirtschaftlich aus.
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Konvention
Eine
Konvention ist eine Abmachung zwischen Menschen oder Staaten, die sich auf bestimmte Regeln einigen. Diese Regeln können bewusst verhandelt und abgemacht werden oder sich einfach im Laufe der Zeit ergeben. Wichtig ist, dass sich alle einig sind!
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Konzentrationslager
In Konzentrationslagern werden massenhaft Menschen eingesperrt. Während des
Nationalsozialismus wurden
Konzentrationslager (KZs) in Deutschland und den von Deutschland besetzten Gebieten errichtet. In ihnen wurden politische GegnerInnen und Menschen, die aus religiösen, rassistischen und sozialen Gründen verfolgt wurden, eingesperrt und oftmals auch ermordet.
Die Gefangenen (KZ-Häftlinge) waren völlig rechtlos der Gewalt der Wachmannschaften ausgeliefert. Die Lebensbedingungen waren furchtbar. Die Menschen litten unter Hunger und Folter und mussten schwerste Zwangsarbeit leisten. Viele starben daran, viele – auch Kinder – wurden getötet.
Ab 1941 errichtete der
NS-
Staat eigene KZs, in denen Menschen systematisch ermordet wurden, so genannte Vernichtungslager. Das größte dieser Vernichtungslager war in Auschwitz-Birkenau (Polen).
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Kurie
Eine
Kurie ist die Versammlung von VertreterInnen einer bestimmten Gruppe. Im Römischen Reich wurde die Versammlung der stimmberechtigten Volksvertreter und auch das Gebäude, in dem sie sich trafen, als
Kurie bezeichnet. Heute kennt man diesen alten Begriff vor allem als Bezeichnung für die Gesamtheit der päpstlichen Behörden. In der
Monarchie waren Kurien Abteilungen, in denen Wähler nach ihrem Stand und Vermögen eingeordnet waren. 1907 wurde das Kurienwahlrecht abgeschafft und der Grundstein für ein allgemeines
Wahlrecht gelegt.
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Laizität
Unter
Laizität versteht man eine absolute Trennung zwischen
Religion und
Staat, als das bei der
Säkularität der Fall ist. Ein laizistischer
Staat, zum Beispiel Frankreich, garantiert die Religionsfreiheit jedes Menschen, erkennt aber keine Religionsgemeinschaften rechtlich an. Die
Religion wird aus dem öffentlichen Leben zurückgedrängt, zum Beispiel dürfen in öffentlichen Einrichtungen keine religiösen Symbole zu sehen sein. Die Ausübung der
Religion ist Privatsache eines jeden einzelnen Menschen.
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Landesgesetz
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Landeshymne
Als „Landeshymnen“ werden die regionalen Hymnen der österreichischen Bundesländer bezeichnet. Sie drücken die Verbundenheit zum jeweiligen
Bundesland aus oder besingen, wie im Fall der Tiroler
Landeshymne, ein besonderes historisches Ereignis. Als einziges
Bundesland hat Wien keine eigene
Landeshymne.
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Landesregierung
In jedem
Bundesland gibt es eine
Landesregierung. Sie besteht aus dem Landeshauptmann – bzw. in Salzburg aus der Landeshauptfrau – und den LandesrätInnen. Die
Landesregierung ist das oberste Organ der Verwaltung im jeweiligen
Bundesland. Zur Durchführung ihrer Aufgaben hat sie eine eigene Behörde in der jeweiligen Landeshauptstadt (= Amt der
Landesregierung).
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Landtag
Als
Landtag werden die Gesetzgebungsorgane der Bundesländer bezeichnet. Sie können, ebenso wie das österreichische
Parlament,
Gesetze beschließen, allerdings gelten diese nur im jeweiligen
Bundesland. Außerdem ist die Zuständigkeit der Landtage auf bestimmte Bereiche beschränkt wie zum Beispiel den Naturschutz, das Bauwesen, den Jugendschutz, die Jagd und die Fischerei. Die Landtage wählen auch die Mitglieder der
Landesregierung, kontrollieren die Verwaltung im
Bundesland und wählen die Bundesräte in den
Bundesrat. Der Sitz eines Landtags ist in der jeweiligen Landeshauptstadt. Bei der Landtagswahl wählt die wahlberechtigte Bevölkerung eines Bundeslandes ihr „Landesparlament".
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Legislaturperiode
Der Zeitraum, in dem der gewählte
Nationalrat aktiv ist. Diese Periode, die auch Gesetzgebungsperiode genannt wird, dauert grundsätzlich fünf Jahre.
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Macht
Macht zu besitzen bedeutet, dass man seine Vorstellungen und Positionen umsetzen kann, auch gegen den Willen anderer.
Macht kann von Personen und Gruppen, aber auch von Seiten des Staates ausgeübt werden. Um die
Macht innerhalb eines Staates einzuschränken, gibt es die
Gewaltentrennung und eine zeitliche Begrenzung der
Macht, zum Beispiel, dass ein Präsident bzw. eine Präsidentin nur eine bestimmte Anzahl von Legislaturperioden im Amt bleiben darf. Danach wird die
Macht durch Wahlen neu verteilt.
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Mandat
Das Wort „Mandat" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Auftrag". Die Abgeordneten (Mandatare) erhalten z. B. von den Wählern das
Mandat, sie zu vertreten.
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Marshall-Plan
„Marshall-Plan“ ist der Name für ein großes Hilfsprogramm der USA, um Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufzubauen. Der damalige US-Außenminister George Marshall hatte die Idee, Europa beim Wiederaufbau der Städte, Fabriken, Verkehrswege und Stromleitungen und Kraftwerke mit Geld zu unterstützen. Österreich bekam über dieses Hilfsprogramm von 1948 bis 1953 insgesamt circa 1 Milliarde US-Dollar, das sind umgerechnet ungefähr 915 Millionen Euro.
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Massenmedien
Fernsehen, Radio und Zeitungen heißen
Massenmedien, weil sie ganz viele Menschen gleichzeitig erreichen können. Auch das Internet zählt dazu.
Massenmedien haben die Aufgabe, über politische Prozesse zu informieren, eine freie Meinungsbildung zu ermöglichen und die
Politik zu kontrollieren.
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Meinungsfreiheit
Meinungsfreiheit ist eine der wichtigsten Grundlagen in einer
Demokratie: Jeder Mensch darf sich eine eigene Meinung bilden, diese äußern und (in Wort, Bild oder Schrift) verbreiten. Dabei darf niemand unter Druck gesetzt, bedroht oder auf eine andere Weise daran gehindert werden, dieses Recht auszuüben. In Österreich ist die
Meinungsfreiheit in der
Verfassung festgeschrieben und sie ist ein wichtiger Teil der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte.
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Mensa
Die
Mensa ist eine Einrichtung, die ähnlich wie ein Restaurant funktioniert und sich an einer
Universität oder Hochschule befindet. Meist sind die Menüs sehr preiswert, deshalb bei Studierenden sehr beliebt.
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Menschenrechte
Die
Menschenrechte sollen für alle Menschen dieser Erde gelten, ganz gleich wo ein Mensch herkommt, welche
Religion, welchen Beruf, welches Alter oder welches Geschlecht er hat. Die
Menschenrechte wurden von den Vereinten Nationen im Jahr 1948 aufgeschrieben und viele Staaten haben sie in ihre
Grundrechte bzw. in die
Verfassung aufgenommen.
Bei den Menschenrechten handelt es sich um ganz grundlegende Rechte, wie etwa das Recht auf Leben und auf Freiheit. Jeder hat auch das Recht, die eigene Meinung frei zu sagen, ohne dafür bestraft zu werden. Jeder Mensch soll glauben können, was er will und deshalb keinen Nachteil erfahren. Zu den Menschenrechten gehört auch, dass jeder Mensch, der vor
Gericht steht, das Recht auf einen fairen Prozess hat und auch, dass er solange als unschuldig gilt, bis seine Schuld wirklich bewiesen ist. Auch das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht, es besagt, dass alle Menschen etwas lernen dürfen. Das sind nur einige der
Menschenrechte.
Die
Menschenrechte werden aber leider nicht in allen Staaten dieser Erde beachtet.
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Millenium Development Goals
MDG steht für „Millenium Development Goals“, also „Milleniums-Entwicklungsziele“. Die MDGs wurden im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen beschlossen. Es handelt sich dabei um einen Plan mit acht Zielen, wie sich die Welt bis 2015 entwickeln sollte. Die wichtigsten Ziele waren dabei Armutsbekämpfung, Friedenserhaltung und Umweltschutz. Vieles wurde verbessert, jedoch nicht alle Ziele erreicht. Die MDGs waren der Vorläufer der
Sustainable Development Goals (SDGs).
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MinisterIn
In der Regierung sind die Aufgaben aufgeteilt. Die BundesministerInnen sind Mitglieder der
Bundesregierung und jeweils für einen bestimmten Bereich (Ressort) zuständig, wie z. B. Bildung oder Wirtschaft. Bei Beratungen versammeln sich alle Regierungsmitglieder im Ministerrat.
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Monarchie
Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Alleinherrschaft“. Eine
Monarchie ist eine Staatsform, bei der eine Monarchin oder ein Monarch, z.B. Königin/König, an der Spitze steht. Oft wird diese Position im
Staat innerhalb der Familie weitervererbt. In den meisten Monarchien kann die Monarchin oder der Monarch aber keineswegs alles alleine entscheiden. Die
Macht ist oft durch eine
Verfassung eingeschränkt und die Aufgaben der Monarchin oder des Monarchen sind genau festgelegt. Außerdem gibt es in den meisten Monarchien ein vom Volk gewähltes
Parlament und eine demokratische Regierung. Das nennt man eine konstitutionelle oder parlamentarische
Monarchie. Die meisten der heutigen Monarchien sind so aufgebaut.
Das war nicht immer so: In früheren Zeiten gab es PharaonInnen, KaiserInnen und KönigInnen, die ganz alleine über ihr Volk bestimmten. Die gesamte Staatsgewalt lag bei ihnen. Das nennt man absolute
Monarchie.
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NASA
Die
NASA ist die nationale Behörde für Luft- und Raumfahrt der USA und wurde 1958 gegründet. Sie ist eine zivile, also nicht militärische, staatliche Behörde der US-Regierung und befasst sich vor allem mit der Erforschung des Weltalls.
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Nation
Der Begriff „Nation“ kann verschiedene Bedeutungen haben. Menschen, die sich einer Gemeinschaft zugehörig fühlen, innerhalb eines Territoriums leben und eine gemeinsame Sprache, Kultur und Geschichte teilen, werden als „Nation“ bezeichnet. Es gibt aber auch die Form einer „Nation“, die sich auf gemeinsame Merkmale beruft, aber kein gemeinsames Territorium aufweist. Ein Beispiel dafür sind die Kurden. Umgekehrt gibt es Gemeinschaften, bei denen das gemeinsame Merkmal die Zustimmung zu einer politischen Einheit, z.B. dem
Staat, ist.
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Nationalhymne
Die National- oder Bundeshymne ist das feierliche Lied bzw. die feierliche Melodie eines Staates. Sie gilt als eines der Symbole für die
Identität eines Staates und für das Nationalbewusstsein. Die
Nationalhymne ist häufig bei öffentlichen Anlässen zu hören, in Österreich zum Beispiel bei der Angelobung des/der
BundespräsidentIn oder bei einem Länderspiel des österreichischen Fußballnationalteams. Fast alle Staaten der Welt haben eine eigene
Nationalhymne. Die österreichische Bundeshymne wurde 1947 offiziell eingeführt.
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Nationalrat
Das
Parlament besteht aus zwei Kammern, dem
Nationalrat und dem
Bundesrat. Dem
Nationalrat gehören 183
Abgeordnete an. Die wahlberechtigten österreichischen StaatsbürgerInnen wählen den
Nationalrat, indem sie den
PolitikerInnen einer bestimmten Partei für eine Gesetzgebungsperiode ihre Stimme geben. Zu den Aufgaben des Nationalrats gehören die Gesetzgebung des Bundes, die er gemeinsam mit dem
Bundesrat ausübt, und die Kontrolle der Regierung. Die Plenarsitzungen sind öffentlich. An der Spitze des Nationalrats steht der Nationalratspräsident bzw., wenn eine Frau gewählt wird, die Nationalratspräsidentin.
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Nationalsozialismus
Die Anfänge des
Nationalsozialismus reichen zurück in das 19. Jahrhundert zu politischen Gruppierungen, die eine Verbindung von Nationalismus und
Sozialismus anstrebten. Gemeinsam waren ihnen die Ablehnung übernationaler Organisationsformen und der
Antisemitismus. In den 1920er-Jahren entstand in Deutschland und Österreich die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Sie nutzte die Not und Unsicherheit der Menschen während der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre aus, um ihren Einfluss zu erweitern. 1933 gelang es der NSDAP in Deutschland, als stärkste Parlamentspartei die
Macht im
Staat zu übernehmen. Die Nationalsozialisten errichteten eine grausame
Diktatur. Im nationalsozialistischen
Staat gab es nur eine einzige Partei, die NSDAP, mit Adolf Hitler als „Führer“.
Die Nationalsozialisten gründeten ihre
Politik und ihren Machtanspruch auf eine pseudowissenschaftliche Rassentheorie, mit der sie die sogenannten „Arier“ als überlegene Rasse einstuften. Daraus leiteten sie das Recht ab, Minderheiten auszugrenzen und andere Völker zu unterwerfen. Die Mehrheitsbevölkerung in Deutschland und Österreich wurde zu den „Ariern“ gezählt und galt als höherwertig gegenüber anderen Menschen. Wer nach den Kriterien der nationalsozialistischen Rassentheorie als „minderwertig“ klassifiziert wurde oder andere politische Ansichten vertrat, wurde diskriminiert und verfolgt. Auf die unterste Stufe ihrer rassistischen Bewertung der Menschen reihten die Nationalsozialisten die Juden. Deren Vertreibung und Ermordung erklärten sie unter dem Schlagwort „Lösung der Judenfrage“ zum Staatsziel.
Die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten war 1945 zu Ende. Sie hatte Millionen Menschen das Leben gekostet. Nie zuvor hatte es Verbrechen solchen Ausmaßes gegeben.
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NATO
Die
NATO (engl. North Atlantic Treaty Organization), auch Nordatlantikpakt genannt, ist ein militärisches Bündnis von derzeit 28 europäischen und nordamerikanischen Staaten. Sie wurde 1949 zu Beginn des Kalten Kriegs von zwölf Staaten gegründet und hat seit 1967 ihren Sitz in Brüssel. Die
NATO-Länder verpflichten sich zur gegenseitigen Unterstützung, wenn eines der Mitglieder angegriffen wird. Das militärische Gegenstück im Osten Europas war der 1955 entstandene Warschauer Pakt, der 1991 zerbrach.
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NEOS
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Neutralität
Das Wort „Neutralität“ kommt vom lateinischen Wort „ne uter“ und bedeutet „keiner von beiden“. Bezeichnet sich ein Land als neutral, so unterstützt es in einem Konflikt oder Krieg keines der kriegsführenden Länder. Das Land gehört auch keinem militärischen Bündnis an, wie z.B. der
NATO. Österreich ist seit dem Jahr 1955 ein neutrales Land und hat oft zwischen anderen Ländern vermittelt. Auch in anderen Bereichen gibt es Vermittler, die neutral sind und beide Seiten gleich behandeln. Im Sportbereich sind es z.B. die Schiedsrichter.
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NGOs
Als Nicht-Regierungs-Organisation (englisch:
Non
Governmental
Organisation) werden Projekte, Vereine und Einrichtungen bezeichnet, die nicht staatlich sind, d.h. von keiner Regierung gegründet oder organisiert werden. Viele Menschen sind in
NGOs tätig, um zum Beispiel Menschen zu helfen oder Umwelt und Tiere zu schützen.
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NS
Abkürzung für „Nationalsozialismus“. Siehe ebenda.
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Nürnberger Prozesse
Die
Nürnberger Prozesse waren Gerichtsverfahren gegen Vertreter des nationalsozialistischen Regimes und prominente Nationalsozialisten. Sie fanden von November 1945 bis April 1949 in Nürnberg statt. Im sogenannten „Hauptkriegsverbrecherprozess“ (1945-1946) wurden 24 führende Nationalsozialisten von den alliierten Siegermächten vor dem Internationalen Militär-Tribunal (IMT) angeklagt. 12 Angeklagte wurden zum Tode verurteilt, 11 davon wurden hingerichtet. Hermann Göring nahm sich vor der Hinrichtung das Leben. Andere Angeklagte erhielten lange Haftstrafen. Die weiteren Nachfolgeprozesse bis 1949 wurden von den USA alleine durchgeführt. Insgesamt wurden in den Nürnberger Prozessen 209 Personen angeklagt und verurteilt.
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Oekologischer Fußabdruck
Mit unserer Lebensweise haben wir viel Einfluss auf die Umwelt. Je nachdem, wie wir konsumieren, wohnen, wie viel Müll und Abgase wir produzieren, verbrauchen wir mehr oder weniger Energie und natürliche Ressourcen. Dieser Verbrauch kann mit dem „Ökologischen Fußabdruck“ gemessen werden: Er zeigt, wie viel Fläche der Erde nötig ist, um unseren Lebensstil aufrecht zu erhalten. Er kann für ganze Staaten, als auch für einen einzelnen Menschen berechnet werden.
Würde man die Welt gerecht aufteilen, hätte jeder der etwa 7,8 Milliarden Menschen etwa 1,7 Hektar Erdfläche zur Verfügung, um all das herzustellen, was er zum Leben braucht.
Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck weltweit beträgt 2,87 Hektar pro Person. Weltweit verbrauchen wir Menschen also 1,5-Mal mehr natürliche Ressourcen im Jahr, als die Erde uns zur Verfügung stellen kann. Der durchschnittliche ökologische Fußabdruck in Österreich beträgt 6 Hektar, in Indien hingegen nur etwa 1,2 Hektar. (Stand: Juni 2020)
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OeNB
Jedes Land hat eine nationale Zentralbank, die als einzige Bank berechtigt ist, Geldscheine und Geldmünzen herzustellen. In Österreich ist das die Oesterreichische Nationalbank (
OeNB). Die Oesterreichische Nationalbank sorgt auch dafür, dass die
Währung stabil bleibt. Sie verwaltet Währungsreserven, wie etwa Gold und Fremdwährungsbestände, die zur Absicherung des Euro in Krisenzeiten angelegt werden. Sie beobachtet die weltweite Finanzsituation und beaufsichtigt den Zahlungsverkehr im Land.
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Olympiade
Eine
Olympiade ist der vierjährige Zeitraum zwischen den olympischen Sommerspielen. Die erste
Olympiade unserer Zeit begann demnach 1896, im Jahr der ersten Spiele und dauerte bis 1900, als die zweiten olympischen Spiele ausgetragen wurden. Die Olympiaden werden auch gerechnet wenn keine olympischen Spiele abgehalten werden.
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Olympische Charta
Die
Olympische Charta ist das Regelbuch der Olympischen Spiele. Darin sind die Grundsätze und alle Regeln, Bestimmungen und Vorschriften aufgeschrieben, die für die Mitglieder des Olympischen Komitees aber auch für alle TeilnehmerInnen an den Olympischen Spielen gelten.
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Olympisches Komitee
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wurde am 23. Juni 1894 in Paris von Baron Pierre de Coubertin gegründet. Er wollte damit die Olympischen Spiele der Antike wiederbeleben.
Das IOC ist eine internationale, regierungsunabhängige Vereinigung, die für die Betreuung und Organisation der Olympischen Sommer- und Winterspiele verantwortlich ist. Neben dem Internationalen Olympischen Komitee gibt es in fast jedem Land auch ein Nationales
Olympisches Komitee (NOK).
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Opfer
Opfer/TäterIn Konflikt- und Gewaltsituationen gibt es mehrere Beteiligte. Die
Opfer, die unter Gewalt und Konflikten zu leiden haben, und die
Täter, die Gewalt (in körperlicher oder seelischer Form) ausüben. Menschen, die bei Konflikten und Gewalthandlungen wegschauen und keine Hilfe holen, können ebenfalls mitverantwortlich für die Taten von anderen sein.
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Opposition
Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Widerstand, Widerspruch und Gegnerschaft. In der
Opposition ist man, wenn man gegen eine bestimmte Mehrheit ist. Im
Parlament bezeichnet man die Fraktionen als
Opposition, die nicht die Regierung bilden. Die
Opposition hat die Aufgabe, die Regierung zu kontrollieren und andere politische Wege aufzuzeigen.
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Ostblock
Bezeichnung für die ehemalige Sowjetunion (Union Sozialistischer Sowjetrepubliken – UdSSR) und die mit ihr verbündeten Länder in Osteuropa: die Deutsche Demokratische
Republik, Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und zeitweise Albanien. Nach dem Fall der Berliner Mauer im Herbst 1989 beschleunigte sich die Auflösung des Ostblocks. 1991 zerfiel auch die Sowjetunion.
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ÖVP
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Palais Epstein
Das
Palais Epstein ist ein Gebäude an der Wiener Ringstraße, gleich neben dem
Parlament. Es wird für Parlamentszwecke genutzt und beherbergt derzeit die Parlamentsbibliothek.
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Pandemie
Das Wort
Pandemie setzt sich aus den altgriechischen Wörtern pan „gesamt, alles“ und demos „Volk“ zusammen. Als eine
Pandemie wird ein Krankheitsausbruch bezeichnet, der sich weltweit über Ländergrenzen hinweg, rasch ausbreitet. Im Unterschied zu einer Epidemie, die nur örtlich begrenzt auftritt, verläuft eine
Pandemie länder- und kontinentübergreifend.
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Pariser Klimaabkommen
195 Länder haben bei der 21. Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 nach jahrelangen Verhandlungen einen neuen, sehr bedeutsamen Weltklimavertrag geschlossen. Das zentrale Ziel des Pariser Klimaabkommens ist, dass es auf der Erde durchschnittlich höchstens zwei Grad wärmer wird, als es vor etwa 150 Jahren (um 1850) war. Möglichst soll die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad begrenzt werden.
Ein weiteres wichtiges Ziel ist, dass die Welt in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts „treibhausgasneutral“ wird: Das heißt, es sollen nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden als (z.B. von Wäldern) aufgenommen werden können.
Die ärmeren Länder der Erde sollen beim Klimaschutz von den reicheren Ländern unterstützt werden.
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Parlament
Das Wort „Parlament" stammt vom französischen Verb „parler" ab, das „sprechen" heißt. In Österreich besteht das
Parlament aus zwei Kammern, dem
Nationalrat und dem
Bundesrat, die gemeinsam für die Gesetzgebung des Bundes zuständig sind. Umgangssprachlich wird aber oft auch vom
Parlament gesprochen, wenn eigentlich nur der
Nationalrat gemeint ist. Auch das Gebäude, in dem der
Nationalrat und der
Bundesrat ihre Sitzungen abhalten, heißt „Parlament". Es befindet sich an der Wiener Ringstraße und wird jedes Jahr von Zigtausenden Leuten besucht.
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Parlamentarische Republik
In einer parlamentarischen
Republik spielt das gewählte
Parlament eine wesentliche Rolle. Die Regierung wird von einer oder mehreren
Parteien gebildet, die im
Parlament eine Mehrheit haben. Die Regierung braucht die Unterstützung des Parlaments. Der Regierungschef oder die Regierungschefin wird nicht direkt gewählt. Die Ämter des Regierungschefs oder der Regierungschefin und des Staatsoberhaupts sind getrennt. Beispiele für ein solches System sind Österreich oder Deutschland.
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Parteien
Personen, die gleiche Vorstellungen über die politische Ordnung im
Staat und das Funktionieren von
Staat, Wirtschaft und Gesellschaft haben, können sich zu
Parteien zusammenschließen.
Parteien streben an, im
Parlament zu sein und an der Regierung mitzuarbeiten. Zu diesem Zweck erstellen sie ein Parteiprogramm zu verschiedenen Lebensbereichen (z. B. Bildung, Recht, Gesundheit) und stellen KandidatInnen auf, mit denen sie bei den Wahlen antreten. Die derzeit im
Nationalrat vertretenen
Parteien sind
ÖVP,
SPÖ,
FPÖ,
Die Grünen und
NEOS.
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Partizipation
Partizipation bedeutet Beteiligung und ist ein wichtiges Grundprinzip der
Demokratie. Damit ist gemeint, dass alle Bürger und Bürgerinnen Entscheidungen selbst mitgestalten. Das kann aber nicht nur bei Wahlen, Volksabstimmungen oder Volksbefragungen sein. Mitreden und mitgestalten ist überall wichtig, ob in der eigenen
Gemeinde, im eigenen
Bundesland, österreichweit oder auf
EU-Ebene!
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Petition
In einer
Demokratie haben alle das Recht, ein Gesuch, eine Beschwerde oder eine schriftliche Bitte an das
Parlament oder den Bundespräsidenten zu schicken. Der Empfänger oder die Empfängerin einer solchen
Petition ist verpflichtet, den Brief anzunehmen und zu beantworten. Allerdings ist er nicht verpflichtet, die Bitten der BürgerInnen zu erfüllen oder den Beschwerden Recht zu geben.
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Plenarsaal
Wenn sich alle Abgeordneten zum
Nationalrat oder alle Mitglieder des Bundesrates zu Beratungen treffen, nennt man das „Plenarsitzung“ oder kurz „Plenum“. Diese Sitzungen finden in den Plenarsälen des Parlaments statt: Die Plenarsitzungen des Nationalrates im Nationalratssitzungssaal und die Plenarsitzungen des Bundesrates im Bundesratssitzungssaal.
Für die Zeit der Sanierung des Parlaments werden die Plenarsitzungen im so genannten „Redoutensaal“ der
Hofburg stattfinden.
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Plenum
Wenn sich alle Abgeordneten zum
Nationalrat oder alle Mitglieder des Bundesrats zu Beratungen treffen, nennt man das „Plenarsitzung" oder kurz „Plenum". Plenarsitzungen des Nationalrats finden zumeist zwei bis drei mal monatlich statt, Plenarsitzungen des Bundesrates einmal im Monat. In den Plenarsitzungen werden
Gesetze zur
Abstimmung gebracht, die MandatarInnen diskutieren mit den Mitgliedern der Regierung und die Öffentlichkeit erfährt im Fernsehen die verschiedenen Meinungen der
Parteien zu den Gesetzen. Bei einer Plenarsitzung ist es nicht das Ziel,
Gesetze genau zu besprechen. Das ist bereits vorher in den Ausschüssen passiert, wo der Großteil der inhaltlichen Parlamentsarbeit verrichtet wird. Vielmehr werden im
Plenum auf der Grundlage von Berichten und Empfehlungen der jeweiligen Ausschüsse endgültige Beschlüsse gefällt. Abseits der jeweiligen Tagesordnung der Plenarsitzungen haben die Mitglieder des Nationalrats bzw. des Bundesrats auch die Möglichkeit, ganz aktuelle Themen zur Sprache zu bringen, etwa in einer Aktuellen Stunde oder durch eine Dringliche Anfrage an ein Mitglied der
Bundesregierung.
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Pogrom
Der Begriff kommt aus dem Russischen und bedeutet gewaltsame Zerstörung, verheerenden Schaden anrichten. Er bezog sich ursprünglich auf Ausschreitungen und Übergriffe der Bevölkerung gegen die jüdischen Minderheiten in Russland. Nach einer Welle antijüdischer Pogrome zwischen 1881 und 1883 begann man den Begriff auch international zu verwenden. Heute steht der Begriff für Gewaltaktionen gegen Minderheiten jeder Art.
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political correctness
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Politik
Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort „Polis" ab, mit dem die selbst verwalteten Stadtstaaten im alten Griechenland bezeichnet wurden. Mit
Politik ist all das gemeint, was das Zusammenleben der BürgerInnen regelt: von den Entscheidungen des Bürgermeisters einer
Gemeinde bis zur Erlassung von Gesetzen. Ausgehend von dem Bereich, für den diese Entscheidungen gefällt werden, spricht man z. B. von Umweltpolitik, Schulpolitik, Jugendpolitik oder Gesundheitspolitik.
Politik ist nicht nur die Gestaltung des Staates, sondern auch die Organisation von Kundgebungen, der Kampf für Minderheitenrechte und Umweltaktivismus.
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PolitikerInnen
Menschen, die im Interesse der BürgerInnen eines Staates Entscheidungen treffen müssen. Das ist nicht einfach und eine große Verantwortung. Alle österreichischen StaatsbürgerInnen über 18 Jahre können sich selbst wählen lassen und
PolitikerInnen werden. Um Bundespräsident zu werden, muss man jedoch mindestens 35 Jahre alt sein.
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Politisch korrekte Sprache
(„political correctness“)
Die „politisch korrekte Sprache“ vermeidet Benachteiligungen und negative Bezeichnungen für verschiedene Gruppen von Menschen. Sie bezeichnet Menschengruppen so, wie diese sich selbst nennen, z.B. „Inuits“ anstatt „Eskimos“. Ebenso achtet sie darauf, immer von Männern und Frauen zu sprechen, z.B. von „SchülerInnen“ anstatt „Schüler“.
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Prager Frühling
1968 führte die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei (KSČ) einige Reformen (Änderungen) innerhalb des sozialistischen Herrschaftssystems durch: Die Menschen sollten größere Mitspracherechte haben, Medien-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit wurden zugelassen. Diese neue Form eines „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ wird als „Prager Frühling“ bezeichnet. Der „Prager Frühling“ wurde durch den Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts im August 1968 gewaltsam beendet.
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Präsidentielle Republik
In einer präsidentiellen
Republik spielt der Präsident oder die Präsidentin eine wichtige Rolle. Er oder sie wird direkt vom Volk gewählt und ist gleichzeitig auch Regierungschef oder Regierungschefin. Das
Parlament kann die Regierung oder das Staatsoberhaupt nicht abberufen. Das
Parlament kann von der Regierung oder dem Staatsoberhaupt nicht aufgelöst werden. Ein Beispiel für ein solches System sind die USA.
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Pressefreiheit
Die
Pressefreiheit, also die freie Berichterstattung von Rundfunk, Fernsehen und Presse, ist ein wichtiger Bestandteil einer
Demokratie. Die Medien informieren die Menschen über das öffentliche Geschehen, was die Regierung und das
Parlament tut und was die
Opposition dazu sagt. Dafür ist es ganz wichtig, dass die Medien frei und unabhängig berichten können, damit sich auch jede und jeder seine eigene Meinung bilden kann.
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Presserat
Der Österreichische
Presserat ist ein Verein, der Medien dabei unterstützen will, die
Pressefreiheit zu sichern und guten Journalismus zu machen. Dafür hat er Regeln für JournalistInnen aufgestellt und in einem „Ehrenkodex“ zusammengefasst.
Der
Presserat zeigt Missstände im Pressewesen auf und versucht, diesen entgegenzuwirken. Er prüft, ob mit einem Pressebericht gegen den „Ehrenkodex“ verstoßen wurde.
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Propaganda
Das Wort
Propaganda kommt vom lateinischen Verb
propagare, das bedeutet „ausbreiten“. Gemeint ist eine schriftliche, mündliche und bildliche Verbreitung von Meinungen und Ideen, mit dem Ziel, andere davon zu überzeugen. Durch den Einsatz von
Massenmedien kann
Propaganda besonders wirksam werden. In diktatorisch gelenkten Regierungen etwa wird
Propaganda eingesetzt, um mithilfe von
Massenmedien sich selbst vor dem Volk positiv darzustellen und keine kritischen Meinungen zuzulassen.
Während des
Nationalsozialismus war auch in Österreich keine andere Meinung als die der nationalsozialistischen Partei zugelassen. Menschen, die anderer Meinung waren, wurden verfolgt und ermordet.
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Radikalisierung
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Radikalismus
RadikalisierungRadikalismus leitet sich vom lateinischen Wort „radix“ (Wurzel) ab und bezeichnet eine politische Einstellung, die grundlegende Veränderungen einer Gesellschaftsordnung anstrebt. Von
Radikalisierung spricht man, wenn (junge) Menschen das Gedankengut extremistischer Gruppierungen übernehmen, das sich gegen demokratische Grundwerte wie Freiheit, Menschenwürde, Gleichheit und Rechtsstaatlichkeit richtet.
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Rassismus
Rassismus ist die Überzeugung, dass Menschen aufgrund bestimmter (genetisch bedingter) Merkmale, wie zum Beispiel ihrer Hautfarbe, verschiedenen „Rassen“ zugeteilt werden können. Dabei wird angenommen, dass die Rassen sich nicht nur äußerlich unterscheiden, sondern auch hinsichtlich ihrer Charaktereigenschaften und Intelligenz. Folglich werden manche dieser Rassen als besser oder wertvoller als andere angesehen.
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Rat der Europäischen Union
Zusammen mit dem Europäischen
Parlament ist der
Rat der Europäischen Union (Rat) das wichtigste Gesetzgebungsorgan der
EU. Im Rat kommen MinisterInnen aus allen
EU-Ländern zusammen, um Rechtsvorschriften zu erörtern, zu ändern und zu beschließen. Durch das „Rotationsprinzip“ übernimmt alle sechs Monate ein anderer Mitgliedstaat den
EU-Ratsvorsitz.
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Rechnungshof
Der
Rechnungshof hilft dem
Nationalrat, die gesamte Verwaltung sowie öffentliche Unternehmen und Körperschaften zu kontrollieren. Dabei wird vor allem darauf geschaut, ob mit den Steuergeldern sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig umgegangen wird, also zum Beispiel kein Geld verschwendet wird, und alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Der Präsident des Rechnungshofes wird vom
Nationalrat für eine Dauer von zwölf Jahren bestellt. Natürlich kann das auch eine Frau Präsidentin sein.
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Rechtsstaat
Ein
Rechtsstaat ist ein
Staat, in dem alle die
Verfassung und
Gesetze achten und einhalten müssen. Sowohl BürgerInnen als auch der
Staat müssen sich an diese Regeln halten. In einem
Rechtsstaat sind Grund- und
Menschenrechte gesetzlich geschützt. So soll die faire Behandlung eines jeden Menschen garantiert werden.
Ob ein Gesetz gebrochen wurde, darüber entscheiden die Gerichte. Für einen
Rechtsstaat ist es besonders wichtig, dass die Gerichte unabhängig und nur auf Grundlage der gültigen
Gesetze entscheiden.
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Recycling
Das Wort
Recycling leitet sich vom griechischen Wort für Kreis (kýklos) (Kreis) und der Vorsilbe re- (lateinisch für „wieder“) ab.
Recycling beschreibt also einen Kreislauf. Abfälle werden gesammelt, aufbereitet und können so wiederverwendet werden.
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Regierungsprogramm
Es enthält alle Vorhaben, die die Regierung während ihrer Funktionsperiode erfüllen will. Ausarbeitung und Durchführung zählen zu den Aufgaben der
Bundesregierung.
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RektorIn
Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Leiter“ (oder Leiterin). Der/die
RektorIn ist das Oberhaupt einer
Universität. Er/sie vertritt die
Universität nach außen und bestimmt, welche Schwerpunkte in Forschung und Lehre gesetzt werden.
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Religion
Das Wort
Religion stammt vom lateinischen Wort „religio“ („Rückbindung“, auch „Gottesfurcht“) ab und bedeutet „Ehrfurcht vor Gott“. Unter
Religion versteht man den Glauben an etwas Übernatürliches.
Religion bezeichnet auch die Beziehung und Kommunikation zwischen Menschen und etwas „Übergeordnetem“. Das kann ein Gott sein, aber auch eine höhere
Macht, höhere geistige Wesen, oder eine Kraft.
Religion hilft gläubigen Menschen, sich im Leben zu orientieren und bietet ihnen Antworten auf die Frage, was nach dem Tod passiert. Die
Religion wird oftmals mit Gebeten, Lektüre und Studium „heiliger Texte“, Ritualen und Festen ausgeübt.
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Republik
Der Begriff kommt aus dem Lateinischen: „res publica“ – die „öffentliche Sache“. Dies bezieht sich auf das allgemeine Interesse, das über dem Interesse des Einzelnen steht. Damit wird die
Republik von der
Monarchie abgegrenzt, an deren Spitze ein Monarch oder ein Monarchin stehen. An der Spitze der
Republik steht ein gewähltes Staatsoberhaupt, in Österreich ist das der Bundespräsident oder, wenn eine Frau gewählt wird, die Bundespräsidentin. Je nach der
Macht des Präsidenten unterscheidet man zwischen einer Präsidentschaftsrepublik, wo der Präsident starken Einfluss hat (z.B. in den USA), oder einer parlamentarischen
Republik, in der der Präsident nur ein repräsentatives Staatsoberhaupt ist und die Entscheidungsmacht hauptsächlich beim
Parlament liegt (z.B. in Österreich).
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RichterIn
RichterInnen entscheiden in Streitfällen, ob jemand (eine Person, aber auch eine Firma, eine Behörde) ein Gesetz gebrochen hat. RichterInnen leiten die Gerichtsverhandlung und fällen Urteile. Sie sind unabhängig in der Ausübung ihres Amtes und dürfen in ihrer Entscheidung nicht beeinflusst werden. Diese treffen sie auf Grundlage der gültigen
Gesetze.
RichterInnen durchlaufen eine langjährige Ausbildung, bevor sie ihren Beruf ausüben. Sie spezialisieren sich auf einen bestimmten Bereich. Es gibt z.B. StrafrichterInnen, ZivilrichterInnen oder FamilienrichterInnen.
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Säkularität
Wenn
Religion und
Staat voneinander getrennt sind, spricht man von
Säkularität. Der
Staat verhält sich in religiösen Fragen neutral und garantiert, dass jeder Mensch seine
Religion ausüben kann (Recht auf Religionsfreiheit). Keine Religionsgemeinschaft wird vom
Staat bevorzugt behandelt. Umgekehrt soll die
Religion keinen Einfluss auf die
Politik nehmen. In den meisten Staaten Europas nahm die Trennung zwischen
Religion und
Politik seit dem 18. Jahrhundert stetig zu.
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Schengener Abkommen
Ist eine Übereinkunft, die den freien Grenzverkehr (ohne Pass oder Visum) innerhalb des Gebiets der Europäischen Union regelt. Das Abkommen wurde 1995 abgeschlossen. Darin ist festgehalten, dass innerhalb der Schengen Länder keine Grenzkontrollen mehr durchgeführt werden, die Außengrenzen aber stärker bewacht werden.
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Schulpflicht
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Schutzkonvention
Eine
Schutzkonvention ist eine Übereinkunft, die von einer Gruppe von Menschen oder von verschiedenen Ländern eingehalten wird. Eine
Konvention ist zum Beispiel auch ein völkerrechtlicher Vertrag, der von mehreren Ländern unterzeichnet wurde, wie etwa die UN-Kinderrechtskonvention.
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Schwellenländer
Schwellenländer sind Länder, die kurz davor stehen, eine Industrienation zu werden. Sie zählen weder zu den armen, noch zu den reichen Staaten der Erde. Beispiele dafür sind etwa China, Indien, Brasilien oder Südafrika.
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Shoah
Das Wort
Shoah kommt aus dem Hebräischen und bedeutet Untergang, Katastrophe. Der Begriff wird zur Bezeichnung der Massenvernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden während der nationalsozialistischen
Herrschaft verwendet. Siehe auch
Holocaust,
Antisemitismus.
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Solidarität
Wenn wir mit jemanden oder etwas einverstanden sind oder übereinstimmen, zeigen wir uns solidarisch.
Solidarität bedeutet für andere einzustehen, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen.
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Soziale Netzwerke
„Sozial“ bedeutet gemeinschaftlich, ein „Netzwerk“ ist etwas, was verbindet. Bei Sozialen Netzwerken geht es um Menschen, die miteinander in Kontakt sind, einander treffen und sich gegenseitig unterstützen, z.B. der Familien- und Bekanntenkreis oder ein Verein.
Heutzutage sind damit meist Treffpunkte für Gemeinschaften (englisch: Community) im Internet gemeint: Plattformen, Foren und Chats. Eines der bekanntesten Sozialen Netzwerke ist Facebook.
Im weiteren Sinn zählen auch Foto- und Video-Communitys wie etwa Flickr, Instagram, Snapchat oder Pinterest zu den Sozialen Netzwerken.
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Sozialismus
Der
Sozialismus (oft gleichbedeutend mit „Kommunismus“ verwendet) ist eine politische Lehre. Nach dieser Lehre sollen alle Menschen gleichgestellt sein. Niemand soll z.B. mehr besitzen als die/der andere. Im 20. Jahrhundert wurde der
Sozialismus in einigen Ländern als Gesellschafts- und Herrschaftsform eingeführt. In diesen Staaten lenkt der
Staat die Wirtschaft und bestimmt, welche Güter produziert werden. Es gibt kein privates Eigentum und Gebäude, Maschinen sowie Nutzflächen (z.B. Äcker) gehören allen gemeinsam.
In der Praxis waren die sozialistischen Herrschaftsformen oftmals mit Zwang und Unterdrückung der Bevölkerung verbunden; niemand durfte die sozialistische Führung kritisieren.
Heute gibt es sozialistische Herrschaftsformen beispielsweise noch in China und auf Kuba.
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Sozialpartnerschaft
siehe auch
InteressenvertretungAls
Sozialpartnerschaft wird die Zusammenarbeit der großen österreichischen Interessenverbände untereinander und mit der
Bundesregierung bezeichnet. Diese Zusammenarbeit ist gesetzlich nicht verankert, hat in Österreich aber eine lange Tradition.
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Sozialversicherung
(Gesetzliche)
Sozialversicherung
Die
Sozialversicherung umfasst die Krankenversicherung, Unfallversicherung, Pensionsversicherung und Arbeitslosenversicherung. Die österreichische
Sozialversicherung ist auf dem Prinzip der solidarischen Pflichtversicherung aufgebaut. Die Beiträge der Versicherten sind nicht nach Gesundheitszustand, Geschlecht oder Alter gestaffelt, sondern richten sich – bis zu einer bestimmten Höchstgrenze – nach dem Einkommen. Das solidarische Versicherungsprinzip sichert einen gerechten Zugang zu diesen Versicherungsleistungen.
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SPÖ
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Staat
Der Begriff „Staat“ meint einen Zusammenschluss von Menschen („Staatsvolk“), die in einem bestimmten, abgegrenzten Gebiet („Staatsgebiet“) leben. Jeder
Staat hat eigene
Gesetze und Organe die dafür sorgen, dass sie eingehalten werden. Ein
Staat hat eine bestimmte Herrschafts- und Regierungsform, z.B.
Demokratie,
Monarchie oder
Diktatur.
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StaatssekretärIn
StaatssekretärInnen helfen den einzelnen Mitgliedern der
Bundesregierung bei ihrer Arbeit und sind meist für einen bestimmten Arbeitsbereich zuständig.
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Ständestaat
Ein
Ständestaat ist ein
Staat, der nach Berufsgruppen („Stände“) organisiert ist. Es gibt keine politischen
Parteien und kein demokratisch gewähltes
Parlament.
In Österreich versuchte ab 1933 der damalige Bundeskanzler Engelbert Dollfuß einen
Ständestaat zu errichten. Er löste das
Parlament auf und schränkte wichtige demokratische Rechte wie die Presse- und
Meinungsfreiheit ein. Am 1. Mai 1934 wurde eine ständisch-autoritäre
Verfassung für die
Republik Österreich eingeführt („Maiverfassung“). Es gab nur mehr eine politische Organisation („Vaterländische Front“),
Parteien wurden verboten. Der „Ständestaat“ bestand bis zur
Annexion Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland. Danach war Österreich kein eigener
Staat mehr, sondern Teil des Deutschen Reiches.
Die Zeit zwischen 1933/1934 und 1938 wird manchmal auch als „Austrofaschismus“ bezeichnet.
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Stereotyp
Der Begriff
Stereotyp setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern „steréos“ („starr“) und „typos“ (Muster, Vorlage) zusammen. Mit einem
Stereotyp ist also ein starres Muster gemeint. Verwendet wird das Wort vor allem für vereinfachte Auffassungen über menschliche Eigenschaften und Merkmale beziehungsweise über eine Gruppe von Menschen. Stereotype teilen Menschen in „Schubladen“ ein und tragen dazu bei, dass bestimmte Bilder von Menschen entstehen. Wir alle neigen dazu, Stereotype zu verwenden, weil es einfach ist und wir sie oft schon im Kindesalter erlernen. Stereotype können aber auch eingesetzt werden, um sich von anderen abzugrenzen und Einzelne oder eine Gruppe von Menschen abzuwerten. Stereotype Vorstellungen werden dann gefährlich, wenn sie zu Beschimpfungen, Hassgefühlen und
Diskriminierung führen.
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Stipendium
Der Begriff „Stipendium“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Zahlung eines Betrages“. Im Bereich der Universitäten meint er die finanzielle Unterstützung von Seiten des Staates und anderer Organisationen für Studierende und junge WissenschafterInnen. Es gibt unterschiedliche Gründe für die Vergabe von Stipendien, zum Beispiel geringes Einkommen oder die Förderung besonderer Leistungen.
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Studienbeitrag
Der
Studienbeitrag ist jener Betrag, den Studierende bezahlen müssen, um an einer
Universität studieren zu können. Wie hoch der
Studienbeitrag ausfällt, ist von Land zu Land sehr verschieden – in Österreich zahlt der Großteil der Studierenden aufgrund von Ausnahmeregelungen derzeit (im Jahr 2015) keine Studienbeiträge.
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Subsidiaritätsprinzip
Es bedeutet, dass es keine gemeinsamen Regeln für alle
EU-Mitglieder geben soll, wenn etwas durch
Gesetze in den Mitgliedstaaten selbst (also durch nationale Parlamente, durch Landtage oder durch Städte und Gemeinden) besser erreicht werden kann.
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Sustainable Development Goals
(= engl. Ziele nachhaltiger Entwicklung)
Bereits im Jahr 2000 wurden die so genannten 8
Millenium Development Goals (MDGs, engl. Milleniums-Entwicklungsziele) von den Vereinten Nationen beschlossen. Vieles wurde verbessert, jedoch wurden nicht alle Ziele erreicht. Deshalb haben die Vereinten Nationen im Jahr 2015 neue nachhaltige Ziele beschlossen, die bis 2030 erreicht werden sollen – die so genannten
Sustainable Development Goals. Die 17 SDGs beschäftigen sich mit Themen wie der Bekämpfung von Armut, Hunger und Krankheit, mit Gleichberechtigung und einer besseren Bildung für Kinder und Jugendliche, mit Umwelt- und Tierschutz, der gelungenen Kooperation zwischen den Staaten und vielem mehr.
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Täter
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Terrorismus
Terroristen versuchen mit gewaltsamen Anschlägen die demokratische Ordnung eines Staates zu erschüttern. Ihr Ziel ist es, Angst und Schrecken in der Bevölkerung auszulösen – niemand soll sich mehr sicher fühlen. Als Gründe für ihre Taten geben Terroristen oft politische oder religiöse Ansichten an. Einer der schlimmsten Terroranschläge war der Angriff auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001.
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Tierschutzgesetz
Im österreichischen
Tierschutzgesetz ist ein
Bundesgesetz zum Schutz des Lebens und des Wohlbefindens der Tiere und gilt für alle Tiere. Es regelt also den Umgang des Menschen mit Tieren.
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Tourismus
Wird auch Fremdenverkehr genannt und ist ein Überbegriff für alle Wirtschaftsleistungen, die mit Reisen oder Freizeitbeschäftigungen in Verbindung stehen, von Reisebüros und Transportunternehmen, über Unterkünfte und Gasthäuser, bis hin zum Sportgeräteverleih. Der
Tourismus zählt weltweit zu den größten Wirtschaftszweigen und spielt auch in Österreich eine große Rolle.
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Treibhauseffekt
Es ist dem natürlichen
Treibhauseffekt zu verdanken, dass überhaupt Leben auf der Erde möglich ist. Wenn die Sonne scheint, wird ein Teil der Sonnenenergie von der Erde und ihrer Atmosphäre aufgenommen. Ein anderer Teil wird von der Erdoberfläche reflektiert. Diese Energie wird aber nicht vollständig in den Weltraum zurückgestrahlt, sondern bleibt zum Teil in der Erdatmosphäre. Der Grund dafür sind Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan, die in natürlicher Form in der Atmosphäre vorkommen.
Der
Treibhauseffekt wird verstärkt, wenn bei der Verbrennung von Kohle und Öl, durch die Abholzung der Wälder und wegen der Massentierhaltung große Mengen Kohlendioxid und Methan freigesetzt werden. Dadurch nimmt die Konzentration dieser Treibhausgase in der Erdatmosphäre zu. Die Folge davon ist, dass immer mehr Sonnenenergie in der Erdatmosphäre bleibt und die Temperatur auf der Erde ansteigt. Man spricht auch von einem vom Menschen verursachten
Treibhauseffekt.
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TSFÖ
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U-Ausschuss
Ein
Untersuchungsausschuss, kurz U-
Ausschuss genannt, ist ein Verfahren, bei dem das
Parlament die Möglichkeit hat, unabhängig und selbstständig die Arbeit der
Bundesregierung zu überprüfen. Der U-
Ausschuss kann einberufen werden, wenn mindestens die Hälfte aller Abgeordneten des Parlaments das beantragt. Ein U-
Ausschuss kann kein Urteil fällen, es gibt keine RichterInnen und auch keine Angeklagten. Es werden aber ZeugInnen eingeladen und ExpertInnen befragt. Die Ergebnisse werden dann dem
Nationalrat übergeben, der das weitere Vorgehen beschließt. Ein U-
Ausschuss ist ein wichtiger Bestandteil der
Demokratie.
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UNESCO
UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (engl. United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization). Sie wurde 1946 als eine Sonderorganisation der
UNO gegründet; Österreich ist seit 1948 Mitglied der
UNESCO. Ihr Ziel ist die Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information zur Wahrung von Frieden und Sicherheit weltweit.
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UNICEF
UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (engl. United Nations Children’s Fund). Es wurde 1946 als ein Nebenorgan der
UNO gegründet. Sein Ziel ist die weltweite Umsetzung und Wahrung der Kinderrechte, außerdem leistet es Soforthilfe in Notsituationen. Seit 1962 engagiert sich auch Österreich mit dem Verein „UNICEF Österreich“ aktiv für das Kinderhilfswerk.
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Universität
Eine
Universität ist eine Einrichtung, an der verschiedene Bereiche der Wissenschaft erforscht und gelehrt werden. WissenschafterInnen und Studierende stellen sich Fragen und versuchen, diese mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden zu beantworten. Universitäten haben den Auftrag, Wissen für die Gesellschaft zu sammeln und Studierende zu unterrichten. Nach einem Studienabschluss kann man zum Beispiel als Arzt oder Anwalt arbeiten.
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UNO
Die Organisation der Vereinten Nationen oder kurz
UNO genannt, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als „Weltfriedensorganisation“ gegründet. Sie folgte der Organisation des Völkerbundes, der 1919 gegründet worden war. Zu den Zielen der
UNO zählen die Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, die Entwicklung von freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Nationen, die Förderung der Achtung der
Menschenrechte, der Kampf gegen Hunger und Armut, Drogenhandel und Seuchen, die Förderung der industriellen Entwicklung der Dritte-Welt-Länder, der Schutz der Kinder, Umweltschutz und viele mehr. Fast alle Staaten der Welt gehören heute der
UNO an; Österreich ist seit 1955 Mitglied und Wien ist einer der vier Sitze der
UNO, neben New York, Nairobi und Genf.
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Unterrichtspflicht
SchulpflichtSchulpflicht ist eine gesetzliche Regelung, nach der Kinder eine bestimmte Zeit (meist zwischen 6 und 15 Jahren) eine Schule besuchen müssen. In vielen europäischen Ländern gibt es keine
Schulpflicht, sondern eine
Unterrichtspflicht. Das bedeutet, dass Kinder unterrichtet werden müssen. Es wird jedoch offen gelassen, wo und wie diese Bildung stattfindet, z.B. zu Hause durch Eltern oder durch Privatunterricht. In Österreich herrscht
Unterrichtspflicht. Nach dem Ende der
Unterrichtspflicht, d.h. nach dem 9. Schuljahr, gibt es in Österreich keine Abschlussprüfung.
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Untersuchungsausschuss
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Vereinte Nationen
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Verfassung
Die Bundesverfassung ist für den
Staat so etwas Ähnliches wie die Grundmauern eines Hauses. Sie ist das Hauptgesetz der staatlichen Ordnung, auf dem alle
Gesetze und Verordnungen aufbauen. Zum Beispiel regelt sie, welche Rechte einzelne Staatsorgane wie das
Parlament oder der Bundespräsident haben, wofür der
Bund und wofür die Länder zuständig sind, wer die einzelnen Staatsorgane kontrolliert und welche
Grundrechte die im
Staat lebenden Menschen haben. Die
Verfassung zu ändern, ist nicht so einfach, wie ein Gesetz zu ändern, man braucht dafür zwei Drittel der Stimmen im
Nationalrat und zumeist auch im
Bundesrat. Für den Schutz der
Verfassung gibt es ein eigenes Organ, den Verfassungsgerichtshof.
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Verfassungsgerichtshof (VfGH)
Der Verfassungsgerichtshof wird auch als „Hüter der Verfassung“ bezeichnet: Er überprüft, ob
Gesetze oder Verordnungen die Prinzipien der
Verfassung verletzen. Ist das der Fall, kann er diese aufheben. Auch Wahlen können beim Verfassungsgerichtshof angefochten werden. Der Verfassungsgerichtshof wird nur dann tätig, wenn er angerufen wird. Seine Entscheidungen sind endgültig, er ist in Österreich die letzte Instanz.
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Vertrag von Lissabon
Der
Vertrag von Lissabon wurde 2007 von allen Mitgliedstaaten der
EU unterzeichnet und ist seit 2009 in Kraft. Ziel des Vertrages war eine Reform (Überarbeitung) der
EU-Verträge. Die
EU sollte demokratischer, effizienter und leichter „durchschaubar“ („transparenter“), die Institutionen der
EU modernisiert werden. Mit dem
Vertrag von Lissabon entstand eine Art neue „Betriebsanleitung“ für die
EU. Der Vertrag legt unter anderem fest, dass sich das Europäische
Parlament ab 2014 aus 751 Abgeordneten zusammensetzt, und wie viele Mandate pro Land vergeben werden. Das Europäische
Parlament erhielt mehr Mitsprache in der
EU-Gesetzgebung, die Europäische Bürgerinitative wurde eingeführt. Auch die
Wahl des Kommissions-Präsidenten / der Kommissions-Präsidentin durch das Europäische
Parlament wurde im
Vertrag von Lissabon neu geregelt. Außerdem wurde mit dem
Vertrag von Lissabon das Amt des/r Hohen Vertreters/in der
EU für Außen- und Sicherheitspolitik (kurz:
EU-AußenministerIn oder
EU-Außenbeauftragte/r) geschaffen.
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VizekanzlerIn
Der Vizekanzler ist der Stellvertreter des Bundeskanzlers. Das heißt natürlich nicht, dass das unbedingt ein Mann sein muss, es kann auch eine Vizekanzlerin geben.
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Volksabstimmung
Wenn die Bevölkerung sich bei einer Entscheidung in der
Politik mit beteiligen kann, nennt man das
Volksabstimmung. Normalerweise betrifft das
Gesetze, und die Regierung macht eine Umfrage, bei der die Bevölkerung mit „JA" oder „NEIN" antworten, also für oder gegen einen Gesetzesbeschluss stimmen kann. Unbedingt vorgeschrieben ist eine
Volksabstimmung bei einer Gesamtänderung der Bundesverfassung; sonst kann der
Nationalrat entscheiden, ob er ein Gesetz oder einen Staatsvertrag dem Volk zur
Abstimmung vorlegt. In Österreich gab es zwei Volksabstimmungen seit 1945: im Jahr 1978 über die friedliche Nutzung der Kernenergie, im Jahr 1994 über die
EU-Mitgliedschaft.
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Volksanwaltschaft
Die
Volksanwaltschaft ist wie der
Rechnungshof ein Kontrollorgan des Nationalrats. Sie hat drei Mitglieder (Volksanwälte bzw. Volksanwältinnen), die vom
Nationalrat für sechs Jahre gewählt werden und die Aufgabe haben, Beschwerden von BürgerInnen über die Verwaltung zu überprüfen. Die
Volksanwaltschaft erstattet dem
Nationalrat jährlich Bericht.
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Volksbefragung
Bei einer
Volksbefragung wird die wahlberechtigte Bevölkerung nach ihrer Meinung zu einem bestimmten Thema gefragt. Es wird dabei entweder eine Frage gestellt, die mit Ja oder Nein beantwortet werden kann, oder es werden zwei Lösungsvorschläge zur Auswahl vorgegeben. Im Unterschied zu einer
Volksabstimmung sind die Ergebnisse einer
Volksbefragung rechtlich nicht bindend. Außerdem müssen Volksbefragungen abgehalten werden, bevor ein Gesetz beschlossen wird, während es bei einer
Volksabstimmung um ein bereits beschlossenes Gesetz geht. Dabei entscheidet das Volk, ob das Gesetz letztendlich auch in Kraft treten soll. Volksbefragungen können nicht nur in ganz Österreich sondern auch in den einzelnen Bundesländern abgehalten werden.
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Volksbegehren
Hat die Bevölkerung ein bestimmtes Anliegen und glaubt, dass die gewählten VolksvertreterInnen sich um diese Sache zu wenig kümmern, kann sie sich mit Hilfe eines Volksbegehrens an den
Nationalrat wenden. Dafür müssen aber mindestens 100.000 Unterschriften von wahlberechtigten BürgerInnen gesammelt werden. Einfacher ist es, eine Bürgerinitiative zu starten oder eine
Petition zu formulieren. Das ist aber natürlich weniger öffentlichkeitswirksam als ein
Volksbegehren, über das in den Medien immer ausführlich berichtet wird.
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Wahl
Wahlen sind die wichtigste Möglichkeit für die BürgerInnen, in der
Politik mitzuentscheiden. Alle Wahlberechtigten können ihre Stimme für eine Partei (z. B. bei Nationalratswahlen) oder eine Person abgeben, die sie im
Parlament vertreten soll.
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Wahlalter
Alle österreichischen StaatsbürgerInnen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, dürfen in Östereich wählen. Um bei Wahlen zu kandidieren, muss man allerdings mindestens 18 Jahre sein, will man
BundespräsidentIn werden, sogar 35.
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Wahlkreis
Bei einer
Wahl wird das Staatsgebiet in Wahlkreise eingeteilt. In Österreich gibt es entsprechend den neun Bundesländern neun Landeswahlkreise. Jeder dieser Landeswahlkreise ist noch einmal in kleinere Einheiten unterteilt. Dabei wird darauf geachtet, dass in jedem
Wahlkreis ungefähr gleich viele Menschen wohnen. Ein
Wahlkreis auf dem Lande kann also viel größer sein als einer, in dem eine Großstadt liegt. Die Wahlberechtigten innerhalb eines Wahlkreises wählen KandidatInnen, die sich dort zur
Wahl stellen. Wahlkreise sind für die Durchführung der Wahlen außerdem in einzelne Wahlbezirke unterteilt, in denen die Wahllokale liegen. Oft sind das Schulen oder andere öffentliche Gebäude. In diesen Wahllokalen geben die wahlberechtigten BürgerInnen ihre Stimme ab.
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Wahlrecht
Man unterscheidet zwischen dem aktiven und dem passiven
Wahlrecht. Wer das aktive
Wahlrecht hat, darf wählen, wer das passive hat, kann gewählt werden. Grundsätzlich ist das
Wahlrecht in Österreich österreichischen StaatsbürgerInnen vorbehalten, Ausnahmen gibt es aber zum Beispiel bei Gemeinderatswahlen, wo auch BürgerInnen anderer
EU-Länder stimmberechtigt sind.
In Österreich gilt das Verhältniswahlrecht. Es garantiert allen
Parteien, die eine bedeutende Anzahl an Stimmen bekommen haben, dass sie im
Parlament, oder genauer gesagt im
Nationalrat, vertreten sind. Das Mandatsverhältnis im
Nationalrat entspricht also ungefähr dem Stimmenverhältnis bei der
Wahl.
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Währung
Als
Währung wird die Geldart eines Staates bezeichnet. In Österreich bezahlen wir mit Euro und Cent – das ist unsere
Währung. Österreich gehört zum europäischen Währungsraum und ist Teil des Euro-Währungsgebiets. Weltweit gibt es über 160 verschiedene Währungen. Währungen eines anderen Landes werden „Devisen“ genannt.
Man spricht von einer „harten Währung“, wenn der Wert des Geldes stabil bleibt. Solche Hartwährungen sind neben dem Euro und dem amerikanischen Dollar, auch der Schweizer Franken oder das englische Pfund.
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Wasserbuch
Im Wasserbuch sind ebenso wie im Grundbuch alle bestehenden Wasserrechte verzeichnet. Darin sind auch Zuständigkeiten und Nutzungsvereinbarungen festgehalten. Das Wasserbuch ist ein öffentliches Buch, in das jede Bürgerin und jeder Bürger Einsicht nehmen kann.
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Wasserrahmenrichtlinie
Die
EU-
Wasserrahmenrichtlinie dient dem Schutz des Wassers in Europa. Ziel ist es, einen guten Zustand für alle europäischen Gewässer sicherzustellen.
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Wegwerfgesellschaft
Mit der Bezeichnung
Wegwerfgesellschaft wird eine Lebensweise kritisiert, die auf Konsum ausgerichtet ist. Viele Konsumgüter, wie Möbel, Kleidung, Elektronikgeräte aber auch Essen werden eingekauft, ohne dass sie tatsächlich benötigt werden und vieles landet auf dem Müll, das eigentlich noch brauchbar wäre.
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Whistleblower
Ein
Whistleblower (deutsch: „Hinweisgeber“) ist jemand, der geheime Informationen kennt und öffentlich macht. Häufig geht es dabei um Informationen über schlimme Zustände, schwere Fehler oder Verbrechen in Wirtschaft und
Politik. Davon zu erfahren ist für die Allgemeinheit wichtig, um Missstände zu beseitigen.
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WHO
Weltgesundheitsorganisation (
WHO)
Die Weltgesundheitsorganisation (englisch: „World Health Organization“, kurz
WHO genannt) wurde 1948 gegründet und ist eine Sonderorganisation der
UNO. Sie hat ihren Sitz in Genf. Ziel der
WHO ist es ein „Höchstmaß an Gesundheit für alle Völker“ zu erreichen. Zu ihren Aufgabengebieten gehören unter anderem die Bekämpfung von Seuchen und die weltweite Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
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Zensur
Das Wort
Zensur leitet sich von dem lateinischen Wort censura ab und bedeutet Prüfung oder Beurteilung. Gemeint ist damit aber nicht die Benotung deiner Hausaufgaben in der Schule, sondern die Prüfung von öffentlichen Meinungsäußerungen durch den
Staat oder auch durch die Kirche.
Zensur ist deshalb eigentlich weniger eine „Prüfung“ als viel mehr die Überwachung von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen und Internet, Bildern, Kunstwerken und so weiter. Dinge die dem
Staat oder der Kirche kritisch gegenüber stehen, werden verboten. Es gibt viele Länder, in denen nur veröffentlicht werden darf, was von einer staatlichen Stelle genehmigt wird.
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Zivilcourage
Das Wort
Zivilcourage setzt sich aus dem lateinischen Wort „civis“, d.h. Bürger, und dem französischen Wort für Mut („courage“) zusammen. Gemeint ist damit das mutige Eintreten für andere. Das kann man zum Beispiel, indem man Hilfe holt, wenn es Streit gibt. Oder man traut sich seine Meinung zu sagen, obwohl viele andere nichts sagen oder anderer Meinung sind.
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Zweite Republik
Als „Zweite Republik“ wird in Österreich die Periode seit der Erklärung der Unabhängigkeit Österreichs nach der Befreiung vom
Nationalsozialismus bezeichnet. Am 27. April 1945 gab sich Österreich zum zweiten Mal nach der Ausrufung der (ersten)
Republik 1918 diese Staatsform. Im November 1945 fanden nach mehr als 12 Jahren wieder Wahlen statt, bei denen alle Wahlberechtigten frei entscheiden konnten, wem sie ihre Stimme gaben und auch selbst gewählt werden konnten. Die gewählte Volksvertretung durfte aber Entscheidungen nicht alleine treffen, sondern wurde vom Alliierten Rat (Vertreter der Besatzungsmächte Sowjetunion, USA, Frankreich und Großbritannien) kontrolliert. Erst mit dem Staatsvertrag 1955 hat Österreich seine volle staatliche Souveränität wiedererlangt. Wichtige Veränderungen gegenüber der Ersten
Republik waren die Zusammenarbeit der
Parteien SPÖ und
ÖVP sowie die so genannte
Sozialpartnerschaft der Interessenverbände.