3. Wie entstehen Sprachen und wie sterben sie aus?
Vermutlich ist die älteste Sprache Europas das Baskische und sie wird heute noch von einer kleinen Bevölkerungsgruppe in Spanien gesprochen.
Sprachen entstehen, indem sich Gruppen von der restlichen Gesellschaft abgrenzen. Du kannst das vielleicht auch in deiner Schulklasse beobachten, dass es Gruppen gibt, die sich mit einer Geheimsprache untereinander verständigen. Nur die Mitglieder dieser Gruppe verstehen diese Botschaften, und nur sie wissen, was diese erfundenen Zeichen oder Wörter bedeuten.
Aber die Gefahr ist groß, dass Sprachen aussterben. In Papua-Neuguinea, einer Inselgruppe im Pazifischen Ozean nördlich von Australien, leben in den einzelnen Dörfern im Dschungel oft nur wenige Menschen. Stell dir vor, dort gibt es ca. 1.000 verschiedene Sprachen.
Manchmal kann es passieren, dass eine Sprache deshalb ausstirbt, weil einige Dorfbewohner in die Stadt ziehen. Sie können sich mit ihrer Muttersprache in der Stadt nicht mehr verständigen und müssen eine neue Sprache erlernen. Aus diesem Grund lehren sie ihre eigenen Kindern nur noch die neue Sprache und ihre alte Sprache gerät in Vergessenheit oder stirbt aus.
Das ist sehr schade, denn wenn eine Sprache ausstirbt, dann stirbt auch ein Stück Kultur aus.
Ganz wenige ausgestorbene Sprachen werden neu belebt. Das Hebräische zum Beispiel war eine biblische Sprache, die schon ausgestorben war und heute in Israel in erneuerter Form, dem Ivrit, wieder gesprochen wird.
Es gibt sogar Kunstsprachen wie "Esperanto", die eine Mischung aus europäischen Sprachen darstellt. Diese Kunstsprache besteht aus einer einfachen Grammatik und einfachen Regeln. Da kann man nicht so viele Fehler machen, wie bei den „natürlichen“ Sprachen, in denen es viele Ausnahmen oder komplizierte Grammatikregeln gibt. Heute wird Esperanto in der Praxis der internationalen Verständigung kaum mehr verwendet, dafür ist Englisch die vorherrschende internationale Verständigungssprache.
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