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Science Fiction – Die Zukunft hat schon begonnen

Mit den technischen Erfindungen und der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert entwickelte sich ein unerschütterlicher Glaube an die Technik. Mit diesem Hintergrund, dass in Zukunft alles durch Technik und Erfindungsgeist lösbar sei, entstand auch eine neue Art von Geschichten – Science Fiction.

Romane werden Wirklichkeit

Manche der – teilweise vor über 100 Jahren – erdachten Abenteuer sind längst Wirklichkeit geworden! Die Entwicklung der Raumfahrt überholte die kühnsten Gedanken der frühen Science Fiction-AutorInnen: Schon 1865, etwa 100 Jahre vor der ersten Mondlandung, schrieb der französische Autor Jules Verne (1828–1905) die Novelle „Von der Erde zum Mond“. Hans Dominik (1842–1945) beschrieb 1918 in seiner Kurzgeschichte „Eine Expedition in den Weltraum“ Energiegewinnung durch Atomzertrümmerung (= Kernspaltung), um eine Weltraumrakete zu betreiben. George Orwell (1903-1950) schuf 1948 in seinem Roman „1984“ eine bedrückende Welt der totalen Überwachung und Kontrolle. „Big brother is watching you“ – dieses Zitat ist durch den Einsatz von Spionagesatelliten seit den 1950er Jahren bereits Wirklichkeit geworden.

Die Überwindung der Lichtgeschwindigkeit – Reisen durch Raum und Zeit

Seit den 1950er Jahren verlagerte sich die Thematik der Science Fiction-AutorInnen zunehmend aus unserem Sonnensystem in das gesamte Universum. Vielfältiges Leben auf fremden Welten, überlichtschnelle Reisen im Hyperraum oder durch Wurmlöcher wurden und werden beschrieben. Was ist davon realistisch, wo hat die Zukunft die Fantasie der Science Fiction-AutorInnen schon eingeholt?

Der Hyperraum, bekannt durch Science Fiction-Klassiker wie „Star Wars“, „Raumschiff Enterprise/Star Trek“ oder „Battlestar Galactica“, wird dort als Raum beschrieben, in dem unsere physikalischen Gesetze zum Teil nicht gelten und ein Raumschiff schneller als das Licht fliegen kann. Bisher konnte die Existenz eines Hyperraums jedoch noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Anders ist es mit den Wurmlöchern, die man aus Science Fiction-Serien wie „Deep Space Nine“ oder „Stargate“ kennt: Wurmlöcher gelten als „Abkürzungen“ durch das Universum – durch sie kann man in kurzer Zeit riesige Entfernungen bis hin zu anderen Galaxien zurücklegen. Sie sind als eine der theoretischen Schlussfolgerungen der Relativitätstheorie Albert Einsteins in der Wissenschaft anerkannt und werden in wissenschaftlichen Gedankenmodellen verfolgt.

Leben auf fernen Welten

In der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ der 1970er Jahre entdeckte die Crew unter Captain James Kirk viele belebte Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Fremdartige Planeten ferner Sonnen und deren Lebewesen sind auch das Szenario vieler Romane und Filmklassiker wie „Star Wars“ oder „Avatar“.

Die moderne Forschung, v.a. Weltraumteleskope wie Hubble, lieferten erstmalig Beweise für die theoretische Annahme, dass viele Sonnen Planeten als Begleiter besitzen. Berechnungen ergaben im Weiteren, dass eine Anzahl davon in der „habitablen Zone“ kreisen, also in einem Abstandsbereich von der Sonne, der irdischen Bedingungen ähnlich ist. Damit ist der Schluss naheliegend, dass sich auf diesen Planeten auch Leben – in welcher Form auch immer – entwickelt haben könnte. Die Österreicherin Lisa Kaltenegger ist eine der führenden WissenschafterInnen auf diesem Forschungsgebiet.

Lisa Kaltenegger ist eine österreichische Astrophysikerin, die sich mit der Entdeckung und Erforschung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems beschäftigt. Sie arbeitet am Max-Planck-Institut für Astronomie in Deutschland und an der Harvard-Universität in den USA. Daneben ist sie auch in der Forschung für die NASA tätig. Der Asteroid „7734 Kaltenegger“ wurde nach ihr benannt.

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gedruckt am: Freitag, 6. Dezember 2024