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Literatur in Österreich

Bücher sind das Tor zur Welt: Wer sie öffnet, findet darin wunderschöne Geschichten, magische Abenteuer und neue Eindrücke von fernen und nahen Welten. Viele Bücher werden noch Jahrhunderte nach ihrer Entstehung gelesen, zahlreiche Geschichten und Märchen sind in Buchform für die Ewigkeit festgehalten, ihre Autor:innen sind weltweit bekannt und geschätzt. Auch die österreichische Literaturlandschaft ist vielfältig und hat zahlreiche berühmte Namen. Sogar der Nobelpreis für Literatur wurde bereits an zwei österreichische Schriftsteller:innen vergeben. Elfriede Jelinek bekam diese höchste internationale Auszeichnung im Jahr 2004, Peter Handke erhielt sie 2019.

Viele Auszeichnungen werden in Österreich selbst vergeben. Wie etwa der „Große Österreichische Staatspreis“ ­ die höchste Auszeichnung, die von der Republik Österreich einmal jährlich für hervorragende künstlerische Leistungen verliehen wird. Der „Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur“ wird seit 1965 für das literarische Gesamtwerk europäischer Autor:innen vergeben. Neben diesen Staatspreisen gibt es zahlreiche österreichweite Förderungen und Stipendien für Literat:innen. In den einzelnen Bundesländern werden ebenfalls verschiedene Preise und Förderungen vergeben. Bekannt und international geschätzt sind etwa die „Rauriser Literaturtage“ in Salzburg oder der „Ingeborg-Bachmann-Preis“ im Rahmen der Tage der deutschsprachigen Literatur in Kärnten, an denen jedes Jahr Autor:innen teilnehmen.

Auch im Kinder- und Jugendbuchbereich tut sich in Österreich einiges. Bekannteste Namen sind hierzulande etwa Christine Nöstlinger, Mira Lobe oder Thomas Brezina. Kinder- und Jugendliteratur wird ebenfalls durch zahlreiche Preise bedacht und als eigene Literaturform ausgezeichnet. Beim „Österreichische Kinder- und Jugendbuchpreis“ oder beim „Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik“ werden jährlich Preise dazu vergeben. Auf www.jugendliteratur.at findest du eine Liste preisgekrönter Literatur aus Österreich.

Zudem können österreichische Kinder- und Jugendbuchautor:innen international auf sich aufmerksam machen. Als „Nobelpreis“ der Kinder und Jugendbuchliteratur gilt der „Hans Christian Andersen Preis“, den 2024 der österreichische Autor Heinz Janisch erhielt.

Auf den Punkt gebracht: Leselust fördern

3,7 Bücher werden jährlich von den Österreicher:innen gelesen. Damit die Leselust vor allem bei Kindern und Jugendlichen steigt, gibt es zahlreiche Initiativen, wie der österreichische Buchklub der Jugend,das österreichische Institut für Jugendliteratur, das Kinder- und Jugendbuchfestival oder die STUBE (Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur). Auch der Internationale Vorlesetag am 24. März soll die Freude an Büchern stärken.

Ein Land voller Bücher

In Österreich erscheinen jedes Jahr 90.000 Bücher, die online oder in den über 400 Buchhandlungen des Landes verkauft werden und in zahlreichen Bibliotheken und Büchereien ausgeborgt werden können. Wer ein Buch veröffentlichen und seine Bücher verkaufen möchte, wendet sich meist an einen Verlag. Diese Unternehmen übernehmen die Vervielfältigung des Buches (meist in Form eines Druckwerks), kümmern sich um die Finanzierung und die Verbreitung (Vertrieb). In Österreich werden jährlich 9000 Bücher von österreichischen Verlagen veröffentlicht. Damit ein Buch als veröffentlicht gilt, braucht es laut Urheberrechtsgesetz die Einwilligung des Berechtigten, das Werk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Damit die Vielfalt an Büchern, Verlagen und Buchhandlungen erhalten bleibt, haben Bücher festgesetzte Preise, die nicht unterschritten werden dürfen. Diese sogenannte Buchpreisbindung ist gesetzlich geregelt. Verleger:innen verpflichten sich einen solchen Mindestpreis für einen Buchtitel festzulegen. Die Tradition der Buchpreisbindung ist im deutschsprachigen Raum bereits über 130 Jahren alt. Die österreichische Buchpreisbindung gilt für deutschsprachige Bücher und umfasst alle Vertriebswege vom Online-Shop bis zur Buchhandlung ums Eck.

Nachgefragt: Was ist „Graue Literatur“?

Als Graue Literatur werden Werke bezeichnet, die nicht von einem Verlag herausgegeben wurden. Sie sind meist für eine bestimmte Zielgruppe verfasst. Darunter fallen etwa wissenschaftliche Arbeiten, die während des Studiums erstellt werden oder Berichte für Unternehmen, auch Infomaterial von Gemeinden und von Organisationen oder Werbematerial von Firmen fallen darunter.

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gedruckt am: Donnerstag, 9. Mai 2024