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UNESCO – Bildung für alle!

UNESCO steht für “United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization“ (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur). Gegründet 1946, ist sie eine der 16 rechtlich eigenständigen Sonderorganisationen der UNO und hat ihren Sitz in Paris. Österreich ist seit 1948 Mitglied der UNESCO. 

 

Auf den Punkt gebracht: Friede entsteht im Geist der Menschen!

Eine Grundaussage in der Verfassung der UNESCO lautet: “Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.” Aus diesem Grundgedanken leitet sich das Hauptziel der UNESCO ab: Bildung für alle Menschen weltweit, denn sie stellt die Basis für ein friedliches Miteinander dar.

Das Ziel der UNESCO besteht darin, “durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen”. Die Aufgabenbereiche wurden klar definiert: Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information. Die UNESCO bekam den Auftrag, passende Mittel und Methoden für diese internationale „geistige Kooperation“ zu entwickeln. 
 

Die UNESCO-Schulen – das größte Schulnetzwerk weltweit

Das heute weltweit größte Schulnetzwerk UNESCO ASPnet (Associated Schools Projects Network) wird seit 1953 aufgebaut. Es zählt über 12.000 Bildungseinrichtungen (vom Kindergarten bis zur Lehrer:innenausbildung) in 182 Ländern.

UNESCO-Schulen haben Modellcharakter, der sich in einer besonderen pädagogischen Grundhaltung ausdrückt. Themenschwerpunkte wie Welterbe, nachhaltige Entwicklung, Friedenserziehung, Menschenrechte und Gender-Gerechtigkeit, aber auch Klimawandel und Umweltschutz werden im Unterricht behandelt und in Projektarbeiten vermittelt. Das Bildungsmodell beruht auf vier Säulen:

  • Lernen, um Wissen zu erwerben (Learning to know)
     
  • Lernen zu handeln (Learning to do)
     
  • Fürs Leben lernen (Learning to be) 
     
  • Lernen, miteinander zu leben (Learning to live together)

     

In Österreich gibt es mittlerweile 109 Schulen (Stand 2025), die als UNESCO Schulen gelten. Auf der Internetseite der UNESCO findest du die aktuelle Liste aller UNESCO-Schulen in Österreich. Die österreichische UNESCO-Kommission koordiniert das österreichische Netzwerk, vermittelt internationale Kontakte und Informationen und unterstützt die Schulen, ihre Ziele zu erreichen.

UNESCO-Welterbe

Die UNESCO setzt sich nicht nur für Bildung weltweit ein, sondern arbeitet auch dafür, dass die Menschen besser auf die Welt und ihre Kulturschätze achtgeben, damit sie auch für dich morgen noch erhalten sind! Als weitere Hauptaufgabe sieht die UNESCO deshalb das Erhalten des Welterbes der Menschheit. Dazu zählen Bauwerke und Naturlandschaften ebenso wie kulturelle Traditionen, Sprachen sowie Fertigkeiten und künstlerische Ausdrucksformen.

Nachgefragt: Was bedeutet Welterbe?

Unter Welterbe fallen Kultur und Natur-Stätten, die auf Grund ihrer “Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend” sind und von den Staaten, in denen sie liegen, für diese Bezeichnung vorgeschlagen werden. Diese werden nach Vorschlag genau geprüft und dann mit diesem Titel ausgezeichnet. Der Titel kann aber auch bei negativer Veränderung wie Verbauung oder teilweiser Zerstörung wieder aberkannt werden. 

Die Pyramiden Ägyptens, das Great Barrier Reef vor Australien, das Tadsch Mahal in Indien, die Inkastadt Machu Picchu, die Altstadt von Havanna, die Tempelstadt Angkor in Kambodscha oder die Kulturlandschaft der Wachau: Sie alle sind Zeugnisse vergangener Kulturen, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften, die allen Kindern für die Zukunft erhalten werden müssen. Sie zu schützen liegt daher nicht allein in der Verantwortung eines einzelnen Staates, sondern ist Aufgabe der Völkergemeinschaft. Die Welterbeliste verzeichnet derzeit weltweit über 1200 Natur- und Kulturstätten. 
 

Welterbe in Österreich

 

In Österreich ist das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt im Jahr 1993 in Kraft getreten. Seither wurden von der UNESCO zwölf österreichische Stätten in die Welterbeliste aufgenommen:

  • Das historische Zentrum der Stadt Salzburg (1996)
  • Schloss und Park von Schönbrunn (1996)
  • Die Kulturlandschaft Hallstatt-Dachstein / Salzkammergut (1997)
  • Die Semmeringeisenbahn (1998)
  • Stadt Graz – Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg (1999 und 2010)
  • Die Kulturlandschaft Wachau – mit den Stiften Melk und Göttweig (2000)
  • Das historische Zentrum von Wien (2001)
  • Die Kulturlandschaft Fertö-Neusiedler See, grenzübergreifend mit Ungarn (2001)
  • Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen, grenzübergreifend mit Deutschland, Frankreich, Italien, Slowenien und der Schweiz (2011)
  • Zwei Regionen in Österreich sind Teil der Buchenurwälder und Alten Buchenwälder der Karpaten (2017)
  • Die historische Kurstadt Baden bei Wien als Teil der „Great Spa Towns of Europe“ (2021)
  • Römische Fundstätten entlang der Donau in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien (hier befanden sich in der Antike die römischen Provinzen Noricum und Pannonia) als Teil der Donaulimes - Grenzen des römischen Reiches in der Antike (2021)

UNESCO Welterbe in Österreich

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  • Ruine Aggstein Wachau

    Ruine Aggstein Wachau

    Ruine Aggstein in der Wachau mit Blick auf die Donau

  • Salzburger Altstadt

    Salzburger Altstadt

    Blick auf die nächtliche Salzburger Altstadt

  • Schloss Schönbrunn in Wien

    Schloss Schönbrunn in Wien

    Ausblick von der Gloriette auf das Schloss Schönbrunn

  • Semmeringbahn

    Semmeringbahn

    Auch die Semmeringbahn ist Teil des Unesco-Welterbes

Immaterielles Kulturerbe

Die UNESCO führt auch eine Liste über das immaterielle Kulturerbe. Darunter sind mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen wie Dialekte, das Erzählen von Mythen und Epen, darstellende Künste wie Musik, Tanz, Spiele, Bräuche, Rituale und Feste oder auch traditionelle Handwerkstechniken zu verstehen. In Österreich zählen zum Beispiel die Wiener Kaffeehaustradition, die Ötztaler Mundart, die Köhlerei und Pecherei in Niederösterreich oder der Ebenseer Glöcklerlauf dazu.

Nachgefragt: Kann ein Nachthimmel geschützt werden? 

Orte mit besonders dunklem Nachthimmel werden ebenfalls von der UNESCO unter speziellen Schutz gestellt. Die Gemeinde Großmugl in Niederösterreich hat als erste europäische Gemeinde den Status als UNESCO-Welterbe für den Schutz und die Anerkennung seines besonders dunklen Nachthimmels beantragt.

https://www.demokratiewebstatt.at/uno/die-uno-und-du/unesco-bildung-fuer-alle
gedruckt am: Samstag, 7. Juni 2025