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Österreich als Teil der Vereinten Nationen

Am 14. Dezember 1955 wurde Österreich das 70. Mitglied der UNO. Im Jahr 1973 begann der Bau der UNO-City in Wien. Im Jahr 1979 wurde das Vienna International Centre (VIC), der wichtigste Teil der UNO-City und Sitz der UNO-Institutionen, eröffnet und für einen symbolischen Beitrag von 7 Cent pro Jahr für 99 Jahre an die Vereinten Nationen vermietet. Wien zählt damit neben Genf, Nairobi und dem UN-Hauptquartier in New York zu den vier Amtssitzen der Vereinten Nationen.

2025: 80 Jahre UNO – 70 Jahre Österreich bei der UNO

Auf den Punkt gebracht: Wir feiern die UNO

2025 feiert die UNO ihr 80jähriges Bestehen. Für Österreich ist es das 70jährige Jubiläum der Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. In diesem historischen Tondokument berichtet der damalige Außenminister Leopold Figl im Jahr 1955 dem Nationalrat über den Beitritt Österreichs zur UNO.

Offiziell liegen die UNO-Sitze nicht auf dem jeweiligen Staatsgebiet, sondern gelten als internationales Territorium. Die UNO-City in Wien verfügt sogar über eine eigene Poststelle mit der Postleitzahl 1400 und eigenen Briefmarken. Du kannst die UNO-City übrigens auch besuchen und an Führungen teilnehmen.

Bereits vor der Eröffnung der UNO-City gab es in Wien UNO-Einrichtungen: Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) war seit 1957 im Grand Hotel am Ring untergebracht, die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) befand sich seit 1967 im Felderhaus beim Rathaus.

Die UNO City in Wien Foto: © Schieder Markus / Clipdealer

Vienna International Centre © Vereinte Nationen

Neben dem Vienna International Centre (VIC) gehört auch das Austria Center Vienna seit 1987 zur UNO-City, dort können Konferenzen abgehalten werden. Darüber hinaus sind noch viele weitere Organisationen und Büros der Vereinten Nationen in Österreich ansässig. Mehr als 5.000 Menschen aus über 150 Ländern arbeiten in Österreich für die Vereinten Nationen.

Wichtige UN-Organisationen in Österreich

Büro der Vereinten Nationen in Wien (UNOV)
Hier werden wichtige Verwaltungsaufgaben für das UN-Sekretariat erledigt.
Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)
Die IAEO setzt sich für eine sichere und friedliche Nutzung der Atomkraft und der Nuklearwissenschaft ein.
Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC)
Die UNODC hilft den Mitgliedstaaten zur Entwicklung von Maßnahmen gegen Drogenmissbrauch und Drogenhandel, Korruption, Terrorismus sowie anderer Verbrechen.
Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA)
Hier wird die internationale Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung des Weltraums gefördert.
Unabhängige Internationale Untersuchungskommission zur Ukraine (IICIU)
Diese Kommission wurde vom UNO-Menschenrechtsrat eingerichtet, um Verletzungen der Menschenrechte im Zusammenhang mit der Aggression gegen die Ukraine durch Russland nachzugehen.
Internationale Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR)
Im Zentrum steht die Förderung der Zusammenarbeit, um Europas zweitgrößten Fluss sauberer, gesünder und sicherer zu machen.
Internationale Organisation für Migration (IOM)
Hier wird etwa die humanitäre Hilfe für Migrant:innen in Not koordiniert.
Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht (UNCITRAL)
Diese Kommission versucht die internationalen Handelsbeziehungen zwischen den Ländern zu verbessern.

Neben diesen Organisationen gibt es noch viele weitere Nebensitze und Dienste, die von Wien aus Aufgaben für die UNO koordinieren. Auch viele wichtige Tagungen und Expert:innentreffen finden am UNO-Standort in Wien statt, wie etwa 1993 die Weltkonferenz über Menschenrechte oder die Atomverhandlungen mit dem Iran im Jahr 2015.

Auf den Punkt gebracht: Österreicher:innen im Einsatz für die UNO

Über 100.000 österreichische Soldat:innen waren bereits im UN-Friedenseinsatz. Am UN-Hauptsitz in New York ist derzeit Alexander Marschik als ständiger Vertreter Österreichs bei der UNO aktiv. Seit 2022 ist der Österreicher Volker Türk als UN-Hochkommissar für Menschenrechte im Einsatz. Er hat die Aufgabe, die Menschenrechte weltweit zu fördern und zu schützen. Seit 1977 ist eine Grußbotschaft für Außerirdische, die vom damaligen österreichischen UN-Generalsekretär Kurt Waldheim gesprochen wurde, im All unterwegs. Sie wurde als Schallplatte mit der Raumsonde Voyager in den Weltraum geschickt. Seitdem ist die Sonde auf Erkundungsmission unterwegs und sendet noch heute Signale an die Erde.