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Die Folgen des Klimawandels

Stell dir folgende Situation vor: Du liegst an einem lauen Sommerabend im Bett. Es war ein heißer Tag, auch jetzt zeigt das Thermometer in deinem Zimmer noch 25 Grad an. Am nächsten Abend beträgt die Temperatur in deinem Zimmer fast 26 Grad. Nur knapp ein Grad Unterschied, aber es fühlt sich deutlich wärmer an als am Tag zuvor. Zur Abkühlung wirst du wahrscheinlich das Fenster öffnen. Am übernächsten Tag hat es plötzlich 31 Grad in deinem Zimmer. Das sind nochmals 5 Grad mehr als am Tag zuvor. Da hilft auch das offene Fenster nicht mehr. Du wirst dir wahrscheinlich einen anderen Platz zum Schlafen suchen.

Temperaturanstieg um bis zu 6 Grad 

Ein bisschen so ähnlich wie in deinem Zimmer verhält es sich mit der Temperatur auch auf der Erde. Innerhalb der letzten hundert Jahre ist die Temperatur auf der Erde um 0,8 Grad Celsius gestiegen. 

Menschen, Tiere und Pflanzen spüren bereits einen deutlichen Unterschied: Die Sommer sind heißer und trockener, die Stürme und Überschwemmungen nehmen zu. Wenn wir weiterhin eine so große Menge an Treibhausgasen ausstoßen, kann die Temperatur bis zum Jahr 2100 um bis zu 6 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau ansteigen. Dann wäre ein Leben für Menschen in manchen Teilen der Erde nicht mehr möglich, immer mehr Pflanzen- und Tierarten würden aussterben. Küstengebiete würden überflutet werden, Hungersnöte und Wasserknappheit würden stark ansteigen. Hunderte Millionen Menschen wären direkt von den Auswirkungen betroffen.

Temperaturanstieg auf unter 2 Grad begrenzen

Im Gegensatz zum kühleren Schlafplatz im Sommer können wir uns keine neue Erde suchen. Aber wir können alle gemeinsam verhindern, dass die Temperatur auf der Erde so stark ansteigt. ExpertInnen glauben, dass ein Anstieg von bis zu zwei Grad Celsius für die Natur einigermaßen verkraftbar wäre. Aber auch in diesem Fall wären viel mehr Menschen weltweit von Überschwemmungen, Hungersnöten und Wasserknappheit bedroht.

Bereits jetzt hat die Erderwärmung Folgen für uns Menschen und unsere Umwelt. 

Entwicklung der mittleren Jahrestemperatur weltweit 1850–2019 (violett) und in Österreich 1768–2019 (rot). © ZAMG
Die Wärmestreifen zeigen, wie sich die Jahrestemperatur in Österreich zwischen 1901-2019 entwickelt hat. Je rötlicher der Streifen, umso wärmer als der Durchschnitt, je dunkelblauer, desto kälter. © Ed Hawkins CC BY 4.0

Abschmelzen der Gletscher und Überschwemmungen

Gletscher und Eisflächen in den Alpen, in Grönland und am Südpol (Antarktis) schmelzen. Am Nordpol (Arktis) sind die Temperaturen in den letzten 100 Jahren sogar doppelt so schnell angestiegen wie sonst wo auf der Erde. Dadurch steigt der Meeresspiegel an. Bis zum Jahr 2100 wird er Berechnungen zufolge um 80 Zentimeter ansteigen. Das bedeutet, dass tief liegende Gebiete überschwemmt und ganze Inseln im Meer versinken werden. Beispiele dafür sind Inseln im Indischen Ozean wie die Malediven oder die Seychellen.

Den Anstieg des Meeresspiegels und seine möglichen Folgen kannst du auf dieser interaktiven Karte nachverfolgen.

Meere und Ozeane „versauern“

Wenn Kohlendioxid in die Atmosphäre ausgestoßen wird, wird er nicht nur von Wäldern, sondern auch vom Wasser aufgenommen. Mittlerweile haben Meere und Ozeane aber so viel Kohlendioxid aufgenommen, dass sie „versauern“. Darunter leiden Tiere und Pflanzen, die im Wasser leben.

Tier- und Pflanzenarten sind in Gefahr

Du kennst wahrscheinlich Bilder von Eisbären, die auf der Jagd nach Robben von einer Eisscholle zur nächsten springen. Durch die Erderwärmung schmilzt das Eis immer schneller, und die Jagd nach Robben wird für Eisbären immer schwieriger. Aber auch viele andere Tierarten sind vom Aussterben bedroht, zum Beispiel Kängurus und Süßwasserfische.

Der Eisbär ist eine der vom Aussterben bedrohten Tierarten.

Trockenheit und Dürre

Die Erderwärmung trifft nicht alle Gebiete weltweit gleich. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Folgen. In Australien, Afrika und Südamerika bewirken die ansteigenden Temperaturen, dass Flüsse und Seen austrocknen. Der Wasserdampf steigt auf, wird vom Wind weitergetrieben und sorgt in anderen Gebieten für heftigen Regen und Überschwemmungen.

Weite Verbreitung von Krankheitserregern durch Insekten

Durch die Erderwärmung verbreiten sich Infektionskrankheiten (z.B. das Dengue-Fieber) auch in Gebieten, wo sie bisher nur selten auftreten, zum Beispiel in Europa und Nordamerika. Je wärmer das Klima, desto wahrscheinlicher werden diese Krankheitserreger durch Mücken auch in diesen Gebieten übertragen. Als Folge der milden Winter können in Europa auch Zeckenarten überwintern, die gefährliche Viren übertragen.

Klimamigration

Durch Dürren und Überschwemmungen werden in den nächsten Jahrzehnten hunderte Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Sie werden versuchen, in andere Gebiete der Welt zu flüchten, die weniger stark vom Klimawandel betroffen sind.

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gedruckt am: Mittwoch, 4. Dezember 2024