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Humor und Gesellschaft

Gibt es schließlich eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor? (Charles Dickens)

Was ist Humor? Humor beschreibt sowohl das Talent, andere zum Lachen zu bringen, die Eigenschaft, über sich selbst lachen zu können, als auch die Fähigkeit, schwierige Situationen humorvoll zu meistern. Nicht alle Menschen haben aber den gleichen Humor. Was der eine zum Schreien komisch findet, kann der anderen nur Kopfschütteln entlocken.

Humor hat viele Gesichter. Worüber wir lachen und was wir komisch finden, kann ganz unterschiedlich sein. Manchmal ist es ein Wortspiel, eine Grimasse, eine lustige Zeichnung, ein Witz oder eine unerwartete Situation, die uns zum Lachen bringt. Dabei zeigt sich, dass Humor uns nicht nur fröhlich stimmt, sondern auch wichtige gesellschaftliche und psychologische Aufgaben erfüllt.

Lachen verbindet

Warum wir etwas lustig finden, ist gar nicht so leicht zu erklären. Es gibt dazu zahlreiche Theorien. Humor kann entstehen, wenn wir uns in einer Situation überlegen fühlen. Wir lachen dann über jemanden oder über etwas. Auch Dinge, die uns überraschen, nehmen wir manchmal als humorvoll wahr. Weitere Gründe für Humor und Lachen sind auch Verlegenheit oder Anspannung.

Lachen, feiern, lustig sein – hier und anderswo

Spaß und Freude sind fürs Miteinander besonders wichtig. Tag für Tag begegnen wir vielen Formen von Humor: Scherze, „Herumblödeln“, witzige Bemerkungen und Neckereien machen den Alltag bunter und natürlich witziger. An ganz bestimmten Tagen im Jahr geht es aber in Österreich besonders närrisch zu. Der Fasching wird auch als die fünfte Jahreszeit bezeichnet. Die Faschingstradition ist schon recht alt und geht vermutlich auf heidnische Bräuche zurück. Damals sollten mit Masken und Tänzen böse Geister vertrieben werden. Noch heute gehören das Maskieren und Kostümieren zum Faschingsfest dazu. Faschingsbräuche, wie bunte Faschingsumzüge, wildes Fasnachtstreiben oder humorige Treffen von Faschingsgilden, sind ebenso Teil der österreichischen Faschingskultur wie Maskenbälle und Faschingsfeste.

Auf den Punkt gebracht: Weise Narren

Wer ausgelassen feiert und „blödelt“, wird noch heute als „Faschingsnarr“ bezeichnet. Die Figur des Narren, der als Spaßmacher und törichter „Blödler“ andere zum Lachen – aber auch zum Nachdenken – bringt, hat eine lange Tradition. Besonders bekannt ist der deutsche „Till Eulenspiegel“ und der Wiener Augustin, der einer Legende zufolge durch seine närrisch-unvernünftige Art sogar die Pest austricksen konnte. Noch heute kennt man das Lied „O du lieber Augustin, alles ist hin …“

Während bei uns Fasching und Fasnacht gefeiert werden, gibt es anderswo den Karneval. Besonders bekannt ist der Karneval in Venedig mit seinen aufwendigen Verkleidungen, in Köln und in Rio de Janeiro. Andere ausgelassene Feste, wie das Holi-Fest in Indien, das mit bunten Farben gefeiert wird, läuten ebenfalls den Beginn des Frühlings ein.

Nicht nur der Fasching, auch viele andere lustige Bräuche, Riten und Scherze haben ihren Ursprung in längst vergangenen Zeiten. Den Aprilscherz gibt es ebenfalls schon sehr lange. Bereits vor 400 Jahren war die Redewendung „Jemanden in den April schicken“ geläufig. Bereits 1564 soll der Aprilscherz in Frankreich bekannt gewesen sein. Heute spielt man sich europaweit am 1. April kleine Streiche. „April, April!“ heißt es dann bei uns, sobald jemand auf einen Scherz hereingefallen ist. In Amerika wird der Scherz mit dem Ausruf „April Fool!“ beendet und in Italien und Frankreich veralbert man sich mit selbstgebastelten Fischen, die man anderen auf den Rücken klebt.

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gedruckt am: Dienstag, 3. Dezember 2024