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Internationale Beziehungen

Österreich hat eine weit zurückreichende Tradition in der Welt der Diplomatie und als Ort des internationalen Dialogs.

Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Diplomatische Akademie in Wien gegründet, sie ist damit die älteste der Welt. 1815/1816 wurde in Wien beim „Wiener Kongress“ die Ordnung Europas verhandelt und Regeln der Diplomatie festgelegt.

Im 20. Jahrhundert ermöglichte die österreichische Neutralität Österreich eine aktive Außenpolitik. So trat Österreich zur Zeit des Kalten Krieges als „Brückenbauer“ auf.
Auch seine geopolitische Lage als „neutraler Ort“ zwischen den „Westmächten“ und dem „Ostblock“ war für internationale Begegnungen günstig. 1961 trafen bei einem Gipfeltreffen in Wien der sowjetische Regierungschef Nikita Chruschtschow und der amerikanische Präsident John F. Kennedy zu Gesprächen.

Internationale Abkommen und internationale Vertretungen in Österreich

In Österreich wurden Internationale Abkommen unterzeichnet, die Meilensteine der Diplomatie darstellen, so etwa das „Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen“ (1961) und das „Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen“ (1963) Mehr dazu in der Timeline in "Was bedeutet Diplomatie?"

Seit 1960 beteiligte sich Österreich an UNO-Friedensmissionen. Ab 1970 nahm Österreich eine aktive Vermittlerrolle in der internationalen Friedenspolitik ein. Als Folge dieser Bestrebungen wurde Wien 1979 zum dritten UNO-Sitz neben New York und Genf ernannt.

Internationale Vertretungen in Österreich

Neben den Vereinten Nationen sind in Österreich zahlreiche weitere zwischenstaatliche Organisationen vertreten.

  • Allein in Wien haben mehr als 40 internationale Organisationen und zahlreiche NGOs, die sich für die Förderung von Frieden, Sicherheit und nachhaltiger Entwicklung einsetzen, ihren Standort.
  • Rund 130 bilaterale und zahlreiche weitere multilaterale diplomatische Vertretungen sind in Wien zu finden.
  • Etwa 3.800 Diplomat:innen und über 6.000 internationale Beamt:innen arbeiten hier und machen Wien zu einem „Hotspot“ der internationalen Diplomatie.
  • Weitere Organisationen haben ihren Sitz in anderen österreichischen Städten.

 

Beispiele für Internationale Organisationen in Österreich

Vereinte Nationen (UNO)

Die Organisation der Vereinten Nationen oder kurz UNO genannt, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als „Weltfriedensorganisation“ gegründet. Zu den Hauptzielen der UNO zählen:

  1. Weltweiter Frieden, Sicherheit und Abrüstung
  2. Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Staaten
  3. Förderung der Menschenrechte durch internationale Zusammenarbeit
  4. Ein Zentrum zu sein, an dem die Staaten gemeinsam an diesen Zielen arbeiten

Fast alle Staaten der Welt gehören heute der UNO an; Österreich ist seit 1955 Mitglied. Seit 1979 befindet sich eines der vier Hauptquartiere der Vereinten Nationen in Wien. Standort ist das Vienna International Centre (VIC). Weitere Hauptquartiere befinden sich in New York, Genf und Nairobi.

Mehr Informationen findest du im Thema UNO

OSZE / OSCE

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) (englisch: Organization for Security and Co-operation in Europe, OSCE) wurde 1975 gegründet. Die OSZE hat derzeit 57 Teilnehmerstaaten weltweit, dazu gehören alle Staaten Europas, sowie Kanada, die USA und die Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Ziel der OSZE sind die Förderung von Sicherheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit und Menschenrechten. Außer auf politisch-militärischer Zusammenarbeit liegt der Fokus der OSZE auch auf Wirtschaftsagenden und Umweltschutz.

Die OSZE vermittelt bei Spannungen in Europa, im Kaukasus sowie in Zentralasien. Der Hauptsitz in Wien befindet sich in der Hofburg.

OFID

Der OPEC Fonds für internationale Entwicklung (OPEC-Fund for International Development, OFID) wurde 1976 von Mitgliedern der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) gegründet. Mit den Öleinnahmen sollten Entwicklungsprojekte in Entwicklungsländern ermöglicht werden, z.B. durch Vergabe von Darlehen, Finanzierung von Forschungsaktivitäten, Notfall- und Nahrungsmittelhilfe. Auch die OFID hat ihren Standort in Wien.

 

IOM: Internationale Organisation für Migration

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) gehört zum System der Vereinten Nationen. Sie ist eine zwischenstaatliche Organisation, die die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Migration fördert. Seit 1951 setzt sie sich für eine menschenwürdige und geordnete Migration ein. Sie hat 175 Mitgliedsstaaten und ist in über 100 Ländern vertreten. Österreich ist IOM im Jahr 1952 beigetreten. Seit 2011 hat die OIM ein Regionalbüro in Wien errichtet, dessen Schwerpunkt auf dem Raum Ost-, Südosteuropa und Zentralasien liegt.

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gedruckt am: Sonntag, 6. Oktober 2024