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Fußball und Politik

Fußball ist ein Spiel. Aber manchmal hat dieser Sport sogar Auswirkungen auf die Politik und die Gesellschaft.

Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von Fußball als Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA). In Ländern, wo es Spannungen oder sogar Kriege zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegeben hat oder noch immer gibt, vertrauen die Menschen einander nicht mehr. Der Fußball kann dabei helfen, dieses Vertrauen wiederaufzubauen. Wenn man gemeinsam Fußball spielt, teilt man ein Hobby mit seinen MitspielerInnen. Man kann lernen, sie als Menschen zu respektieren und wertzuschätzen. Es gibt Regeln, die für alle gelten und eingehalten werden müssen. Vor allem für die Arbeit mit Jugendlichen wird Fußball in der Entwicklungszusammenarbeit oft eingesetzt. Beispiele dafür sind Projekte verschiedener NGOs, unter anderem im Südsudan, Kolumbien und Israel.

In südamerikanischen und afrikanischen Ländern wird oftmals barfuß auf der Straße gekickt. © Clipdealer / hugnoi
Fußballfans bei der WM 2006 auf der Fanmeile in München. © Wikipedia CC BY SA 3.0_ René Stark
Fußballfans bei der EM 2008 auf der Fanmeile vor dem Rathaus in Wien. © Arne Müseler Wikipedia CC BY SA 3.0

Beim Fußball spielen Emotionen und Patriotismus eine große Rolle. Deshalb kommt es immer wieder zu Konflikten, wenn die Fußball-Nationalmannschaften von zwei rivalisierenden oder verfeindeten Staaten gegeneinander antreten. Das Fußballspiel bietet dann eine „Bühne“, auf der diese Konflikte ausgetragen werden: Zwischen den SpielerInnen, zwischen den Fans und UnterstützerInnen oder zwischen den PolitikerInnen beider Staaten. In ganz seltenen Fällen ist ein Fußballspiel sogar Auslöser für einen Krieg. Das war im Jahr 1969 nach einem Fußballspiel zwischen Honduras und El Salvador der Fall.

Auf jeden Fall geht die Bedeutung von Fußballspielen oft weit über den sportlichen Bereich hinaus. Besonders die Spiele der Nationalmannschaften bei Großereignissen wie Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften sorgen in vielen Ländern für ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Dazu tragen auch die Medien bei. Du hast sicher schon Schlagzeilen gelesen wie „Wir fahren zur WM“ oder „Wir holen uns den Pokal“. Durch eine solche Berichterstattung soll das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Bevölkerung noch verstärkt werden. Auch PolitikerInnen, die geschmückt mit Trikots und Fähnchen im Stadion zuschauen, tragen dazu bei. Beispiele dafür sind die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland und die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz.

Für viele Fußballfans ist es das Schönste, Teil eines Fußballvereins zu sein. Sie fühlen sich mit ihrem Verein sehr verbunden. Bei manchen Menschen geht das aber so weit, dass sie Fans von anderen Mannschaften deshalb verspotten, beleidigen oder sogar körperlich angreifen. Auch hört man in Fußballstadien leider immer wieder Beschimpfungen gegen Spieler mit dunkler Hautfarbe. Auch homophobe Beschimpfungen sind in Fußballstadien verbreitet. Diese richten sich gegen die sexuelle Orientierung eines Menschen. Auch deshalb setzen der Österreichische Fußballbund (ÖFB), die Österreichischen Fußball-Bundesliga und die Initiative FairPlay jedes Jahr mit der „FARE“-Aktionswoche ein Zeichen gegen Rassismus, Homophobie und Vorurteile.

Logo der Initiative „Fußball gegen Homophobie. Fußball für alle. © football v homophobia
Logo der „FARE“-Aktionswochen: Gegen Diskriminierung, für Gleichheit © farenet.org

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gedruckt am: Freitag, 15. März 2024