Republik Österreich - Parlament Parlament Österreich - Parlament
DemokratieWEBstatt.at

Demokratie im digitalen Zeitalter

Sich zu informieren, sich mit anderen Menschen auszutauschen und zu vernetzen, sich wirtschaftlich selbstständig zu machen: Durch Neue Medien können mehr Menschen am politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben. Den vielen Vorteilen digitaler Medien stehen aber auch zahlreiche Bedenken gegenüber: 

  • 54 Prozent der EU-Bürger:innen waren in den letzten Monaten häufig oder sehr häufig unsicher über den Wahrheitsgehalt von Informationen im Internet
  • 39 Prozent haben in den letzten Monaten häufig oder sehr häufig falsche Informationen im Internet wahrgenommen, die bewusst verbreitet wurden, um Schaden anzurichten
  • 30 Prozent sehen (eher) negative Auswirkungen auf die Demokratie durch Soziale Medien

Quelle: Studie der Bertelsmann-Stiftung im Auftrag der EU von 2023/
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/ST-DZ_Desinformation_Herausforderung_fuer_die_Demokratie_Europa_2023.pdf (S. 6)

 

Chancen und Risiken digitaler Medien für die Demokratie



Auf den Punkt gebracht: Daten als wertvoller Rohstoff

Die Basis digitaler Medien sind Daten. Je mehr Daten durch die Nutzung digitaler Medien entstehen, desto mehr Möglichkeiten der Kontrolle und Steuerung entstehen. Data-Mining („Daten-Abbau“) wird das Sammeln und Auswerten von großen Datenmengen genannt. Das kann unerwünschte Folgen mit sich bringen, etwa wenn Informationen aus verschiedenen Kanälen miteinander verknüpft werden. So können anonyme Daten wieder einzelnen Personen zugeordnet werden. Menschen können dann zum Beispiel in gesund oder krank, in kreditwürdig oder nicht kreditwürdig eingeordnet werden. Die Datenschutzgrundverordnung verbietet eine solche Datennutzung ohne Einwilligung der Betroffenen.

 

(Un)-begrenzte Meinungsfreiheit im Internet

Über das Internet und Soziale Medien ist es möglich, sich über politische und gesellschaftliche Themen mit anderen Menschen auszutauschen. Aber nicht alle Menschen auf der Welt haben dieselben Möglichkeiten, das Internet zu nutzen und im WorldwideWeb zu surfen. Schätzungen der Internationalen Fernmeldeunion der Vereinten Nationen (ITU) zufolge waren 2024 fast ein Drittel der Weltbevölkerung „offline“.

Fehlende Geräte, schlechte Internetanbindung, aber auch Zensur sind Gründe dafür. Denn auch die Möglichkeiten der Nutzung sind nicht überall gleich. Immer mehr Länder zensurieren den Internetzugang ihrer Bürger:innen, Personen werden strafrechtlich verfolgt, wenn sie sich in Sozialen Netzwerken gegen die Politik der Regierung richten. In vielen Ländern ist die Nutzung nur eingeschränkt möglich. Nicht einmal ein Fünftel der Internetnutzer:innen hat freien Internetzugang. (Quelle: Freedom of the Net 2024).

 

https://www.demokratiewebstatt.at/thema/thema-being-digital-und-neue-medien/demokratie-im-digitalen-zeitalter
gedruckt am: Sonntag, 2. November 2025